Außenministerin Baerbock macht in Kiew klar: Diplomatie ist in der Ukraine-Krise der "einzig gangbare Weg". Sie will das auf Eis liegende Normandie-Format wiederbeleben.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich bei einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in Kiew für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts ausgesprochen.
Das sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf ukrainische Ängste vor einem Angriff Russlands.
Baerbock: Solidarität mit Ukraine
Die Außenministerin betonte:
Bei allen Gesprächen sei es um die russische Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine gegangen "und die bedrohliche Rhetorik mit der sie verbunden wird". Und in allen Gesprächen sei die Botschaft klar gewesen: Solidarität mit der Ukraine und ihrer territorialen Integrität.
Diplomatie "einzig gangbarer Weg"
Hinsichtlich einer drohenden russischen Militärintervention sagte Baerbock:
Kein Land habe das Recht, einem anderen Land vorzuschreiben, welche Bündnisse es eingehen darf. "Wir sind bereit zu einem ernsthaften Dialog mit Russland", denn Diplomatie sei der einzig gangbare Weg zur Entschärfung der Situation, sagte die Ministerin.
Normandie-Format soll wiederbelebt werden
"Wir werden alles versuchen, um das Normandie-Format wieder gemeinsam mit Leben zu füllen", sagte Baerbock mit Blick auf die derzeit auf Eis liegenden Verhandlungen zwischen Russland, der Ukraine, Frankreich und Deutschland. Mit ihrem französischen Kollegen Jean Yves Le Drian werde sie demnächst wieder die Ukraine besuchen und dann "zu den Menschen an der Kontaktlinie" im Osten des Landes fahren.
Für den Montagnachmittag ist ein Gespräch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant. Am Abend will Baerbock nach Moskau weiterreisen. Dort stehen am Dienstag unter anderem Gespräche mit Außenminister Sergej Lawrow an.
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Das, was die Außenministerin anbiete, seien nicht Waffen oder der Nato-Beitritt der Ukraine, sondern Diplomatie, fasst ZDF-Korrespondent Andreas Kynast Baerbocks Vorgehen zusammen. "Im Normandie-Format Selenskyjund Putin irgendwie zusammenzubringen. Und da wird sie liefern müssen, beginnend morgen in Moskau."