Bei ihrem Antrittsbesuch in Israel findet Bundestagspräsidentin Bas deutliche Worte gegen Judenfeindlichkeit. Deutschland müsse dieser "mit allen Mitteln entgegenlenken".
Zum Auftakt ihres Israel-Besuchs hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ein entschlossenes Vorgehen gegen Judenfeindlichkeit in Deutschland gefordert. In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem sagte Bas:
Wenn sie höre, dass viele junge Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Angst vor einem Holocaust hätten, "dann sind das Alarmzeichen, die uns sehr, sehr wachsam machen müssen, und wo wir auch mit allen Mitteln, die wir als Rechtsstaat haben, entgegenlenken müssen".
Bas besucht Holocaust-Gedenkstätte
Die SPD-Poltikerin schrieb in Yad Vashems Gästebuch:
Aus Deutschlands historischer Schuld erwachse eine besondere Verpflichtung auch für Israels Sicherheit.
Bas sagte, sie empfinde tiefe Scham, "weil Deutsche, unsere Vorfahren, eiskalt die Vernichtung geplant haben und brutal umgesetzt". Man frage sich immer wieder:
Sie dankte Yad Vashem dafür, dass es die Erinnerung wachhalte. Es gebe den Ermordeten "ein Gesicht und einen Namen".
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Bärbel Bas betont Deutschlands Verbindung zu Israel
Es ist Bas' Antrittsbesuch in Israel. Während ihres Besuchs nimmt sie an Zeremonien zum israelischen Holocaust-Gedenktag teil, der am Mittwochabend offiziell beginnt.
Bas besuchte gemeinsam mit ihrem israelischen Amtskollegen Mickey Levy das Parlament in Jerusalem. Levy sagte, ihre Teilnahme am Holocaust-Gedenken sei "ein bedeutsamer Ausdruck der besonderen Verbindung zwischen unseren Ländern".
Als erste hochrangige Repräsentantin aus Deutschland wird Bas am Donnerstag einer Zeremonie im Parlament beiwohnen, bei der die Namen von Opfern des Holocaust verlesen werden.
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