Stromabschaltung im Winter? BBK rudert zurück

    Katastrophenschutz:Stromabschaltung im Winter? BBK rudert zurück

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    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte für den Winter regional und zeitlich begrenzte Stromabschaltungen prognostiziert. Nun rudert das Amt zurück.

    Ralph Tiesler
    Hatte mit seinen Äußerungen für Aufsehen gesorgt: BBK-Chef Ralph Tiesler.
    Quelle: dpa

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat am Sonntag Aussagen seines Präsidenten Ralph Tiesler relativiert. Es erklärte, dass ...

    ... die Wahrscheinlichkeit als gering angesehen [wird], dass es regional und zeitlich begrenzt zu erzwungenen Abschaltungen kommt, um die Gesamtversorgung weiter sicherzustellen.

    BBK

    Tiesler hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, er rechne damit, dass es im Winter zu Stromabschaltungen komme. "Wir müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird", erklärte er. "Damit meine ich eine regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung."
    Das BBK twitterte nun, Tiesler habe sich auf ein solches Szenario bezogen, "um die grundsätzliche Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen hervorzuheben". Es bedauerte die "missverständliche Formulierung".
    Tweet des BBK
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    Zudem erklärte das BBK, dass es einen großflächigen Stromausfall in Deutschland für "äußerst unwahrscheinlich" halte. "Das elektrische Energieversorgungssystem ist mehrfach redundant ausgelegt und verfügt über zahlreiche Sicherungsmechanismen, um das Stromnetz bei Störungen zu stabilisieren."



    ZDFheute hatte am Samstag beim BBK nachgefragt: Auf welcher Grundlage hat Tiesler seine Aussagen zu Stromabschaltungen getroffen? Gibt es dazu Berechnungen? Diese Fragen wurden allerdings von der Pressestelle nicht beantwortet.
    Am Sicherungskasten: Hand hält eine Kerze
    Deutschland will aussteigen: keine Kohle, kein Gas, keine Atomkraftwerke. Stattdessen wollen wir voll auf erneuerbare Energien umsteigen. Droht ein großer Strom-Blackout? 01.08.2022 | 43:30 min

    Bundesnetzagentur: Abschaltungen unwahrscheinlich

    Die Bundesnetzagentur hatte den Äußerungen Tieslers bereits am Samstag widersprochen. "Deutschland verfügt über eines der weltweit zuverlässigsten Stromversorgungssysteme", sagte ein Sprecher den Funke-Zeitungen.

    Es gibt zahlreiche Mechanismen und Reserven zur Stabilisierung des Stromnetzes in angespannten Situationen.

    Bundesnetzagentur

    Die Bundesnetzagentur halte die Wahrscheinlichkeit für gering, dass erzwungene Abschaltungen im kommenden Winter erforderlich werden.

    Grüne warnen vor Panikmache

    Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic warnte vor Panikmache. "Für den Fall, dass es regional zu zeitlich begrenzten Stromausfällen kommt, müssen wir dem mit entsprechender Vorbereitung begegnen", sagte sie am Sonntag dem "Handelsblatt". Gleichzeitig gelte es, "keine Panik zu schüren".

    Kampf gegen Blackouts
    :So werden die Stromnetze im Winter geschützt

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    von Jan Schneider und Oliver Klein
    Leuchttafel "Blackout".

    Quelle: AFP, ZDF

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