Deutschland ist 2021 stärker als bisher zum Hauptzielland von Asylbewerbern in der Europäischen Union geworden. Es gebe einen Anstieg um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
In Deutschland ist die Zahl der Asylanträge einem Medienbericht zufolge in der jüngsten Vergangenheit fast doppelt so stark angestiegen wie in der Europäischen Union. In der EU seien in den ersten neun Monaten dieses Jahres insgesamt 355.955 Asyl-Erstanträge registriert worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf neue Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat.
Das sei ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Deutschland sei die Zahl der Asylanträge demnach von Januar bis Ende September mit 33 Prozent mehr als doppelt so stark auf 100.240 Fälle gestiegen.
Rückgang im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr seien die Asylbewerberzahlen europaweit offenbar vor allem wegen der Corona-Pandemie deutlich gesunken, hieß es. In den ersten neun Monaten entfielen auf Deutschland den Daten zufolge 28,4 Prozent aller Asyl-Erstanträge in der EU.
Das sei mehr als in jedem anderen EU-Land. Im Vorjahreszeitraum habe der deutsche Anteil bei 24,3 Prozent gelegen. Weitere wichtige Zielländer für Asylbewerber seien Frankreich mit einem Anteil von 20 Prozent der Anträge (73.255), Spanien mit elf Prozent (39.755) und Italien mit 8 Prozent (28.645), hieß es.
Kaum Anträge in Ungarn
Ungarn sei hingegen das Schlusslicht: Nach den EU-Daten hätten die Behörden dort in den ersten drei Quartalen nur 30 Erst-Anträge auf Asyl entgegengenommen. Die größte Gruppe der Asylbewerber in der EU stellten der Statistik zufolge Migranten aus Afghanistan und aus Syrien. Zusammen machten sie ein Drittel aller Antragsteller aus, gefolgt von Migranten aus Pakistan und dem Irak.
- Afghanistan-Krise sorgt für mehr Asylanträge
Die Zahl der Geflüchteten, die in der EU Schutz suchen, ist in den letzten Monaten laut der Asylbehörde EASO stark angestiegen. Vor allem Afghanen flüchten nach Europa.