Die heftigen Szenen vor dem Berliner Reichstagsgebäude sorgen für Bestürzung und Empörung unter Politikern. Forderungen nach Konsequenzen bestimmen die Reaktionen. Ein Überblick.
Nach den Szenen vor dem Reichstagsgebäude haben sich führende Politiker entrüstet gezeigt und die Aktionen der Demonstranten scharf verurteilt.
In Berlin hatte am Samstagabend eine große Gruppe Demonstranten im Anschluss an die eigentliche Corona-Demo Absperrgitter am Reichstagsgebäude überwunden. Sie stürmten die Treppe hoch und bauten sich triumphierend vor dem verglasten Besuchereingang auf. Politiker reagierten bestürzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilte am Sonntag mit:
Auch Bundestagspräsident Schäuble verurteilt die Aktion in Berlin mit scharfen Worten:
"Nach diesen Szenen sollte der Letzte verstanden haben, dass es auch Grenzen des Anstands gibt, wie weit man mitträgt, wer mit einem mitläuft. Der Verantwortung, sich bei seinem Protest nicht von Extremisten instrumentalisieren zu lassen, kann sich niemand entziehen", so Schäuble weiter.
Horst Seehofer sieht im Reichstagsgebäude das "symbolische Zentrum freiheitlicher Demokratie":
So liefen die Corona-Proteste in Berlin:
Wolfgang Kubicki, FDP-Politiker und Vize-Bundestagspräsident ist Freund von kontroversen Positionen in der Demokratie - solange sie friedlich und regelbasiert bleiben.
Kubicki fährt fort: "Ich habe kein Verständnis dafür, dass Barrikaden durchbrochen und Regelbrüche gefeiert werden. Unsere Demokratie lebt davon, dass kontroverse Positionen friedlich und regelbasiert ausgetragen werden können."
Annegret Kramp-Karrenbauer reagiert wütend:
Auch Grünen-Chef Habeck sieht in einem Angriff des Reichstags einen Angriff auf die Demokratie selbst:
Peter Tschentscher, Bürgermeister von Hamburg, findet:
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"Diese Bilder sind beschämend"
In Berlin sind hunderte Demonstranten auf die Reichstags-Treppe gelaufen, einige schwenkten Reichsflaggen. Politiker reagieren bestürzt. Auch die Polizei steht in der Kritik.