Schriftstück gestohlen: Synagoge in Berlin gestohlen

    Schriftstück gestohlen:Synagoge in Berlin beschädigt

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    Im Berliner Stadtteil Schöneberg ist eine Synagoge beschädigt worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

    Symbolbild - Judentum
    Die Zahl der gegen Synagogen gerichtete Straftaten ist im vergangenen Jahr stark gestiegen (Symbolbild).
    Quelle: dpa

    In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Unbekannte eine Synagoge im Berliner Stadtteil Schöneberg beschädigt. Wie die Polizei mitteilte, meldete ein Sicherheitsbeauftragter der jüdischen Gemeinde den Schaden am frühen Morgen der Polizei.
    Im Eingangsbereich, der an die Haustür des Rabbiners grenzt, wurde eine traditionelle jüdische Schriftkapsel ("Mesusa") aus Holz gestohlen. Darin befand sich ein Schriftstück. Bereits in der Nacht hatte eine Passantin die Polizei zu dem Haus gerufen, da sie eine beschädigte Türklingel und Müll vor der Eingangstür entdeckt hatte. Darin fanden die Einsatzkräfte am Morgen dann die Mesusa, allerdings ohne das gestohlene Schriftstück. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Diebstahl übernommen.

    Zweiter Vorfall an einer Synagoge in zwei Tagen

    Erst am Freitagmorgen waren in Essen Einschusslöcher an einer Tür zum Rabbinerhaus an der Alten Synagoge entdeckt worden. In dem getroffenen Gebäude ist ein Institut für deutsch-jüdische Geschichte untergebracht. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens drei Schüsse auf die Synagoge abgefeuert. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte daraufhin von einem "Anschlag" gesprochen.
    In den vergangenen drei Jahren ist die Anzahl der antisemitischen Straftaten in Deutschland stark gestiegen. Seit 2018 zählen die deutschen Sicherheitsbehörden deutlich mehr Delikte als in den Jahren zuvor.
    Die jüngsten Daten des Bundesinnenministeriums aus dem Jahr 2021 verzeichnen einen Anstieg um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr: Wurden 2020 noch insgesamt 2.351 antisemitische Straftaten erfasst, waren es ein Jahr später 3.027 Delikte.
    Auch die Attacken auf Synagogen haben in diesem Zeitraum zugenommen. Im Jahr 2021 zählte das Bundeskriminalamt 49 Angriffe, ein Jahr zuvor waren es noch 24.
    Prof. Monika Schwarz-Friesel
    Professorin Monika Schwarz-Friesel von der TU Berlin erklärt im Interview den Begriff Antisemitismus.18.09.2018 | 0:32 min
    Quelle: epd, dpa