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Wodka und "sehr süßer Brief" : Berlusconi brüstet sich mit Putin-Geschenk

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20 Flaschen Wodka und ein "sehr süßer Brief" vom Kreml-Chef: Äußerungen von Italiens Ex-Ministerpräsident Berlusconi über seine Beziehungen zu Wladimir Putin sorgen für Aufregung.

Silvio Berlusconi
Die Nachrichtenagentur LaPresse hatte den Mitschnitt einer Tonaufnahme von Silvio Berlusconi veröffentlicht.
Quelle: ap

Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat mit Aussagen über seinen Freund Wladimir Putin erneut Zweifel an der Entschlossenheit der künftigen Regierung im Vorgehen gegen Moskau geschürt - und einen Rüffel der voraussichtlich nächsten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni eingefangen. Berlusconi riskiere, jeden Einfluss auf die neue Regierung zu verlieren, sagte Meloni am Mittwoch.

Am Dienstagabend veröffentlichte die Nachrichtenagentur LaPresse den Mitschnitt einer heimlich aufgenommenen Rede Berlusconis vor Forza-Italia-Parteikollegen im Parlament. Darin sagte der 86-Jährige, dass er mit dem Kremlchef wieder in Kontakt sei und dass dieser ihn als einen "seiner fünf besten Freunde" bezeichnet habe.

Wein und "ebenso süßen Brief" als Antwort

Nachdem die Partei am Nachmittag die Aussagen noch dementiert hatte, hieß es am Dienstagabend nach Veröffentlichung des Audio-Mitschnitts nur noch, dass Berlusconi weiter auf der Linie Europas und der USA sei.

Es ist ein Wahlausgang, der für Unruhe in Europa sorgt. Bei der Parlamentswahl in Italien hat das rechte Bündnis von Giorgia Meloni die meisten Stimmen auf sich vereinen können.

Beitragslänge:
11 min
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In der Tonaufnahme sagte der frühere Regierungschef, dessen Forza Italia als kleiner Partner einer Rechtskoalition die künftige Regierung bilden will:

Ich habe die Beziehungen zu Präsident Putin wieder ein bisschen aufgenommen, ein bisschen viel, so dass er mir zu meinem Geburtstag 20 Flaschen Wodka geschickt hat und einen sehr süßen Brief.
Silvio Berlusconi, Italiens früherer Ministerpräsident

Berlusconi erzählte dann, er habe Putin im Gegenzug italienischen Wein geschickt und "einen ebenso süßen Brief".

Meloni: Italien stolzer Teil Europas und der Nato

Einige Italiener und Ukrainer sorgen sich um die Unterstützung des Mittelmeerlandes für Kiew im Krieg gegen die Russen, wenn die neue Regierung unter Wahlsiegerin Meloni von den rechtsradikalen Fratelli d'Italia im Amt ist.

Meloni betonte am Mittwoch, Italien sei stolzer Teil Europas und der Nato. "Wer immer mit diesem Eckpfeiler nicht einverstanden ist, kann nicht Teil der Regierung sein, (selbst) zu dem Preis, dass es keine Regierung gibt", sagte sie.

Mit uns an der Regierung wird Italien niemals das schwache Glied im Westen sein.
Giorgia Meloni

Berlusconi hatte erst vor Wochen behauptet, Putin sei zum Angriff gedrängt worden. Die neuen Kommentare vor allem zu den jeweiligen Geschenken waren von seinen Vertrauten, darunter dem möglichen künftigen Außenminister Antonio Tajani, zunächst als "alte Geschichten" abgetan worden.

Kritik von Sozialdemokrat Letta an Rechtsallianz

Allerdings spricht Berlusconi in der Aufnahme, die laut LaPresse während einer Sitzung der Forza-Italia-Abgeordneten am Dienstag aufgenommen wurde, explizit vom Krieg, in den der Westen längst eingetreten sei, "weil wir der Ukraine Waffen und Geld geben".

Meloni betonte am Mittwoch, Italien sei stolzer Teil Europas und der Nato. «Wer immer mit diesem Eckpfeiler nicht einverstanden ist, kann nicht Teil der Regierung sein, (selbst) zu dem Preis, dass es keine Regierung gibt», sagte sie. «Mit uns an der Regierung wird Italien niemals das schwache Glied im Westen sein.»

Der Sozialdemokrat Enrico Letta kritisierte, die Rechtsallianz sei dabei, Italien in eine immer unklarere Position gegenüber Russland zu manövrieren. Er verwies auch auf Aussagen des neuen Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer, Lorenzo Fontana von der rechten und seit Jahren russlandfreundlichen Lega, der am Dienstagabend in einem TV-Interview sagte: "Wir müssen bei den Sanktionen aufpassen: Sie könnten zum Bumerang werden. Die Russen waren vorbereitet, wir in Europa nicht."

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