Die Stars der südkoreanischen Boyband BTS haben sich mit US-Präsident Biden ausgetauscht. Thema: Die Bekämpfung von Hassverbrechen gegen Menschen mit asiatischen Wurzeln.
Superstar-Glamour im Weißen Haus, aber todernster Anlass: Die Boyband BTS hat die Einladung von US-Präsident Joe Biden genutzt, um über den Kampf gegen Hassverbrechen an Amerikanern mit asiatischen Wurzeln zu beraten.
Bandmitglied Jimin sagte im Anschluss an das Treffen vor Reportern:
Sein Bandkollege Suga ergänzt:
BTS-Mitglied V erklärt, dass "jeder seine eigene Geschichte hat". Die Band hoffe, dass ihr Besuch ein Schritt nach vorne im Bemühen sei, gegenseitige Verständigung und Respekt zu fördern.
BTS und Biden für Respekt und gegen Rassismus
Biden hatte BTS im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen eingeladen, bei denen die asiatische Gemeinschaft in den USA gefeiert und der Rassismus gegen sie angeprangert werden soll.
Der US-Präsident wollte mit der einflussreichsten Boygroup der Welt über die "Inklusion und Repräsentation" asiatischer Menschen sprechen, aber auch über "rassistische Verbrechen und Diskriminierung von Asiaten, die in den letzten Jahren immer schlimmer geworden sind", wie es in einer Erklärung des Weißen Hauses hieß.
Auch in Deutschland gibt es diskriminierendes Verhalten gegenüber Menschen mit asiatischen Wurzeln. Durch Corona ist es sichtbarer geworden.
Rassistisch motivierte Attacken nehmen zu
Seit zwei Jahren nehmen rassistisch motivierte Attacken auf Menschen mit asiatischen Wurzeln und deren Benachteiligung im Alltag in den USA zu.
Empörung riefen im März 2021 Angriffe auf Massagesalons im Großraum Atlanta mit acht Toten hervor, von denen sechs Frauen asiatischstämmig waren.
Nach den Vorfällen initiierten Bürgerrechtsgruppen in ganz Amerika Solidaritäts-Events und nutzten soziale Medien für Appelle gegen Rassismus. BTS beteiligten sich damals mit Twitter-Botschaften, die zum Kampf gegen Diskriminierung aufriefen.
K-Pop und Aktivismus
Seit ihrer Debütsingle im Jahr 2013 hat die Boyband mit ihrer selbst komponierten Musik und ihrem Aktivismus eine treue weltumspannende Fangemeinde für sich begeistert.
2020 standen BTS drei Mal an der Spitze der Hitparade Billboard Hot 100 und wurden für renommierte Musikpreise wie die Grammys, die Billboard Music Awards und MTV Video Music Awards nominiert.
Die Gruppe steht wie keine andere für die sogenannte K-Pop-Szene, also koreanischsprachige Popmusik, und gilt vielen Fachleuten als die populärste Boyband der Welt.
Presserummel um BTS-Treffen mit Biden
Bei so viel Glamour blieb es im Weißen Haus nicht aus, dass der Presseraum am Dienstag aus allen Nähten platzte. Journalisten wichen auf die Gänge aus, um den Kurzauftritt von BTS zu covern.
Den Livestream des Weißen Hauses, der zur Nachmittagszeit (Ortszeit) in der Regel kein Riesenpublikum anlockt, verfolgten zum Auftakt des Pressebriefings mit der Band mehr als 230.000 Menschen.