Der Machtwechsel im Weißen Haus hat auch Auswirkungen auf der anderen Seite des Atlantiks. Die politischen Reaktionen aus Deutschland im Überblick.
Nach der Vereidigung von US-Präsident Joe Biden hofft die Bundesregierung auf eine Wiederbelebung der schwer angeschlagenen Beziehungen zu ihrem wichtigsten Bündnispartner außerhalb Europas. Die Reaktionen im Überblick.
Angela Merkel, Bundeskanzlerin:
"Ich freue mich auf ein neues Kapitel deutsch-amerikanischer Freundschaft und Zusammenarbeit", sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) laut einer Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. Die Amtseinführung von Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris sei eine "Feier der amerikanischen Demokratie" gewesen.
Heiko Maas, Bundesaußenminister:
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich am Mittwoch erleichtert über den Machtwechsel im Weißen Haus nach vier Jahren Donald Trump, in denen die deutsch-amerikanischen Beziehungen in die schwerste Krise der Nachkriegszeit gestürzt worden seien.
"In den letzten vier Jahren haben wir gesehen, was "America first" bedeutet hat: Keinerlei Abstimmung, keinerlei Konsultationen", sagte Maas im ZDF. Joe Biden wolle das ändern.
Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesverteidigungsministerin:
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer stellte dem neuen US-Präsidenten ein stärkeres sicherheitspolitisches Engagement Deutschlands in Aussicht. "Auch die neue amerikanische Regierung wird uns Deutsche in die Pflicht nehmen", sagte die CDU-Politikerin.
Auch wenn die Corona-Pandemie die Spielräume einenge, "müssen wir mehr, nicht weniger, in unsere Sicherheit investieren", betonte Kramp-Karrenbauer. Es komme jetzt auf konkrete Beiträge an, damit Europa sich selber besser schützen und ein stärkerer Bündnispartner Amerikas werden könne.
- US-Präsident Biden: "Lasst uns neu anfangen"
Einen neuen Start will der neue US-Präsident Joe Biden wagen. In seiner Amtsantrittsrede verurteilte er Angriffe auf die Demokratie und warb für Einheit und Zusammenhalt.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident:
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte bereits vor der Vereidigung die Hoffnung auf eine engere Zusammenarbeit mit den USA geäußert. "Wir freuen uns darauf, die USA als unverzichtbaren Partner in vielen Fragen künftig wieder an unserer Seite zu wissen", sagte Steinmeier in einer Videobotschaft. Er hoffe, Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris bald in Deutschland begrüßen zu dürfen.
Markus Söder, CSU-Chef:
CSU-Chef Markus Söder twitterte: "Die transatlantische Brücke wird neu gebaut. Die Trümmer, die Trump verursacht hat, müssen wir beiseite schieben."
Norbert Walter-Borjans, SPD-Chef:
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sprach von einem "neuen Kapitel" für die Amerikaner, aber auch in den transatlantischen Beziehungen. "Jetzt ist der Zeitpunkt, gemeinsam nach vorn zu blicken", sagte er.
Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, Grünen-Fraktionsvorsitzende:
Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter sprachen von einem "guten Tag für die Demokratie".