Öl-Drosselung : Biden stellt Beziehungen zu Saudis infrage

    Nach Öl-Drosselung :Biden stellt Beziehungen zu Saudis infrage

    |

    Nach dem Opec+-Beschluss zur Drosselung der Ölförderung kündigt ein erzürnter US-Präsident Biden "Konsequenzen" an. Erste US-Politiker fordern das Ende der US-Waffenlieferungen.

    US-Präsident Joe Biden hat wegen der geplanten Kürzung der Erdölförderung durch die von Saudi-Arabien dominierte Öl-Allianz Opec+ Konsequenzen angekündigt. Er werde mit dem US-Kongress über die nächsten Schritte beraten, sagte Biden im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN.

    Es wird einige Konsequenzen für das geben, was sie getan haben, mit Russland,

    US-Präsident Joe Biden

    Was er konkret im Sinn habe, wolle er noch nicht sagen. "Aber es wird Konsequenzen geben."

    Ölverknappung für höheren Ölpreis

    Hintergrund ist die vergangene Woche verkündete Entscheidung des Opec+-Kartells, dem auch Russland angehört, die Ölfördermenge ab November um zwei Millionen Barrel pro Tag (je 159 Liter) zu kürzen. Die Angebotsverknappung soll den Ölpreis hochtreiben, wovon wiederum aus US-Sicht Moskau profitiert, das mit dem Erlös den Angriffskrieg gegen die Ukraine weiterfinanzieren kann.
    Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre warf Saudi-Arabien vor, mit Russland gemeinsame Sache zu machen. "Dies ist nicht die Zeit, sich mit Russland zusammenzutun", betonte sie.
    Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud erklärte im Sender Al-Arabija hingegen, die Regierung in Riad strebe die Produktionskürzungen aus "rein ökonomischen" Beweggründen an.
    Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre zu den Saudi-Beziehungen
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen
    Die Förderkürzung könnte jedoch US-geführte Bemühungen unterlaufen, den Krieg für den Kreml finanziell untragbar zu machen. Befürchtet wird zudem, dass die ohnehin durch den Ukraine-Konflikt angeschlagene Weltwirtschaft durch das Opec+-Vorhaben zusätzlich geschwächt wird.

    Steigende Benzin-Preise Problem vor Zwischenwahlen

    Und erneut steigende Preise an den amerikanischen Zapfsäulen könnten kurz vor den Zwischenwahlen in den USA für Biden und seine Demokraten zur politischen Last werden.
    Ein Rückblick auf Bidens jüngste Reise nach Saudi-Arabien:
    Erst zu Wochenbeginn forderte der Vorsitzende des Außenausschusses im US-Senat, Robert Menendez, eine Einstellung der Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien. Alle Waffenverkäufe und die sicherheitspolitische Zusammenarbeit müssten vorläufig eingefroren werden. Die USA sollten sich auf eine Mindestkooperation mit Saudi-Arabien beschränken, die der Verteidigung amerikanischer Interessen dienen sollte, verlangte Menendez.
    Die Entwicklung der Opec - ein Rückblick:
    Einen Tag später legten der demokratische Senator Richard Blumenthal und sein Parteikollege Ro Khanna, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, einen Gesetzesentwurf vor, der einen sofortigen Stopp aller US-Waffenverkäufe an Saudi-Arabien für ein Jahr vorsieht. Betroffen wären auch Deals mit Ersatz- und Reparaturteilen, Dienstleistungen und logistische US-Unterstützung.

    Weißes Haus: Nationale Interessen

    John Kirby, Sprecher des nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, erklärte bei CNN, Biden sei gewillt, mit dem Kongress zu erörtern, wie die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien künftig aussehen solle. Es sei an der Zeit, die Beziehungen einer erneuten Prüfung zu unterziehen und sicherzugehen, dass sie den nationalen Interessen der USA dienten.
    Zugleich wies das Weiße Haus darauf hin, dass die Waffendeals mit Riad auch als wichtiges Gegengewicht zum Iran fungierten. "Jetzt leben 70.000 Amerikaner in Saudi-Arabien, ganz zu schweigen von all den anderen Truppen, die wir in der ganzen Region haben", erklärte Kirby. "

    Also ist es nicht nur in unserem eigenen Interesse, dass die Raketenabwehr in der Region vernetzter und kooperativer wird. Es ist auch im Interesse unserer Verbündeten und Partner in diesem Teil der Welt.

    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Fahnen der Ukraine und der EU
    Liveblog
    Quelle: AP

    Mehr zu Saudi-Arabien

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine