US-Expertin Cathlyn Clüver Ashbrook hat den Besuch Bidens in Polen und Brüssel als Erfolg gewertet - und die Aussage des US-Präsidenten über Russlands Kremlchef Putin eingeordnet.
Politologin und USA-Expertin Cathryn Clüver Ashbrook über die Aussage von US-Präsident Biden, Russlands Präsident Putin könne nicht an der Macht bleiben.
"Dieser Mann darf nicht an der Macht bleiben": Mit dieser Aussage schoss Joe Biden am Samstag gegen Kremlchef Wladimir Putin. Die Empörung in Russland über die Äußerung des US-Präsidenten war groß.
US-Expertin und Politologin Cathlyn Clüver Ashbrook sagte dazu im ZDF spezial zum Ukraine-Krieg, der Satz des Präsidenten sei menschlich verständlich gewesen.
Dennoch sei die Aussage diplomatisch unklug gewesen, so die Politologin.
Expertin: Biden will Einigkeit beschwören
Denn: Den russischen Kremlchef aus dem Amt zu heben, sei nicht das explizite Ziel der USA, so Clüver Ashbrook weiter. "Das Ziel dieser Reise und dieses Präsidenten ist es in diesem Moment, die westliche Einigkeit zu beschwören, das westliche Bündnis zusammenzuhalten."
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Im Kampf zwischen Autoritarismus und liberaler Demokratie hat die Regierung Biden eine neue Werkzeugkiste entdeckt. Jetzt dreht sie mit ihren Bündnispartnern den Spieß herum.
Dies habe er nicht nur durch seine symbolträchtige Teilnahme an verschiedenen Gipfeltreffen am Donnerstag getan, sondern auch durch die Reise an die Grenze der Ukraine. Es ginge laut der US-Expertin auch darum, "die menschliche Verbundenheit der USA mit dem Schicksal der Ukraine zu unterstreichen".
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Besuch Bidens als Erfolg zu werten
Clüver Ashbrook wertete den Besuch Biden insgesamt als Erfolg. Mit Blick auf ein mögliches Öl- und Gasembargo sei es für die USA weiter wichtig gewesen, nochmals zu signalisieren, dass die EU und USA auch bei der großen Energiefrage zusammenstehen würden.
Biden habe sich als starkes Rückgrat der westlichen Allianz gezeigt, so die Einschätzung von Clüver Ashbrook: "Indem er bei seinen eigenen Truppen war, aber auch indem er mit Flüchtlingen gesprochen hat. Das erste Mal hat die USA von vorne herein gesagt, sie nehmen 100.000 Tausend Flüchtlinge auf. Also er präsentiert sich wirklich als die Leitfigur im westlichen Bündnis."
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