Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat Kamala Harris als Vize-Präsidentin ausgewählt. Eine Schwarze Frau zu benennen - für viele die einzig richtige Entscheidung.
Spannend bis zum Schluss: Nun ist endlich klar, Joe Biden hat sich für Kamala Harris an seiner Seite im Rennen um die US-Präsidentschaft entschieden. Sollte Biden gewinnen, wäre Harris die erste Vize-Präsidentin in der amerikanischen Geschichte.
Die 55-jährige Kamala Harris war jahrelang Justizministerin von Kalifornien. Seit 2017 vertritt sie den Bundesstaat im US-Senat. Eine furchtlose Kämpferin für die Belange kleiner Leute, nannte Biden sie nach seiner Verkündung.
Sollte Biden die US-Wahlen gewinnen, so wäre Harris die erste Schwarze und erste Frau überhaupt im Amt der Vizepräsidentin. Die Senatorin verfügt über große politische Erfahrung.
Während der Präsidentschaftsvorwahlen kritisierte Harris Joe Biden noch heftig. Sie warf ihm in TV-Debatten vor, sich wohlwollend gegenüber Senatoren geäußert zu haben, die Rassentrennung befürworten. Sie versöhnte sich aber später mit Biden und steht seitdem hinter ihm.
Vize muss Schwarze Frau sein
Biden hatte bereits im März versprochen, mit einer Frau in den Wahlkampf gegen Präsident Trump ziehen zu wollen. Über diese mögliche Vize-Kandidatin wurde daraufhin wochenlang spekuliert und diskutiert.
Kamala Harris wurde als Vize-Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten ins Rennen geschickt. "Sie will große Reformen durchführen", so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
Weil Joe Biden mit 77 Jahren ein älterer Bewerber ist, spielte für viele die Auswahl seiner Vizekandidatin eine größere Rolle. Aber noch viel lauter forderten Menschen im ganzen Land eine Schwarze Kandidatin an Bidens Seite.
Biden plant ein 700-Milliarden-Konjunkturprogramm
Sollte er die US-Wahlen gewinnen, plant der demokratische Präsidentschaftskandidat Biden ein umfangreiches Konjunkturprogramm. Unter anderem will er fünf Millionen Jobs schaffen.
Seit Wochen bestimmt der Kampf gegen Ungleichbehandlung und Rassismus die Schlagzeilen und die Stimmung in den USA. "Wenn Sie 2020 keine Schwarze Frau aussuchen, werden Sie die Wahl verlieren", schrieben 100 prominente Afroamerikaner in einem offenen Brief erst vor wenigen Tagen.
Gleichzeitig wurde eben diese intensive öffentliche Debatte über die einzelnen Kandidatinnen heftig kritisiert. Aktivistinnen sind sich einig, niemals wäre über einen männlichen Kandidaten so sehr diskutiert worden.
Dass mit Harris auch noch eine Schwarze Frau nun das Rennen gemacht hat, werde ein ganz neues Spektrum an Hass und Hetze aufmachen - auch von Seiten Präsident Trumps, prognostiziert Belcher.
Der veröffentlichte prompt nach Bidens Entscheidung ein Wahlkampf-Video, in dem er Harris als Schwindlerin bezeichnete und sie in die linksradikale Ecke stellte.
Ein großer Teil des Problems sei, dass die USA einen Präsident haben, der viele der sexistischen Attacken selbst verbreitet, sagt Kommunikations-Expertin, Kelsey Suter.
Um die Verbreitung von sexistischen Inhalten zu vermeiden, dürften wir alle gar nicht mehr auf derartige Posts in sozialen Kanälen reagieren, auch nicht kritisch, denn jede Interaktion, vergrößert die Reichweite, rät Suter.
Bidens offizielle Nominierung als Kandidat der Demokraten im Präsidentschaftsrennen steht noch aus. Dies geschieht auf dem Parteitag, der vom 17. bis 20. August stattfindet.
Die 55-Jährige Senatorin Kamala Harris will als Vize-Präsidentin an der Seite von Joe Biden das Weiße Haus erobern. Kommende Woche sollen die Beiden formell zum Kandidaten-Duo gekürt werden.
Die US-Präsidentschaftswahl in den USA findet am 03. November statt.
Der Autorin auf Twitter folgen @Alica_Jung
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