Organisierte Kriminalität: BKA: Schaden bei zwei Milliarden

    Organisierte Kriminalität:BKA: Schaden bei zwei Milliarden Euro

    21.09.2022 | 13:53
    |

    Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen kriminelle Banden in Deutschland hat 2021 enorm zugenommen. Das zeigt der Bundeslagebericht des Bundeskriminalamtes.

    Zwei Polizisten von hinten
    Die Organisierte Kriminalität verursachte laut BKA jüngst wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 2,2 Milliarden Euro.
    Quelle: dpa

    Der durch organisierte Kriminalität in Deutschland verursachte wirtschaftliche Schaden hat sich zuletzt mehr als verdoppelt. Er stieg von 837 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das geht aus dem in Berlin veröffentlichten sogenannten Bundeslagebild zur organisierten Kriminalität des Bundeskriminalamts (BKA) hervor.

    Zahl der Ermittlungsverfahren gestiegen

    Dabei ging es um erbeutetes Vermögen im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte dessen Wert bei etwa einer Milliarde Euro gelegen.
    Die steigenden Zahlen verdeutlichen laut BKA das finanzielle Potenzial von Gruppierungen der organisierten Kriminalität und "die damit einhergehende Bedrohung verschiedenster Gesellschaftsbereiche", zum Beispiel durch Reinvestitionen des Gelds in legale und illegale Geschäftsmodelle oder Korruption.
    Mit illegalen Geschäften wird viel Geld verdient, Organisierte Kriminalität beeinflusst Politik und Wirtschaft, auch der Terror profitiert. Kann dieses globale Netzwerk zerstört werden?09.12.2021 | 44:11 min
    Auch die Zahl der Ermittlungsverfahren nahm im vergangen Jahr zu - um rund 17 Prozent auf 696 Verfahren. Der Anstieg ist laut BKA vor allem auf die Entschlüsselung von kryptierter Telekommunikation zurückzuführen.

    Nordrhein-Westfalen mit meisten Ermittlungen

    Die meisten Verfahren gab es in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen und Bayern.
    BKA-Tweet
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen
    Einen weiteren deutlichen Anstieg verzeichnete das Bundeslagebild zur organisierten Kriminalität bei den Tatverdächtigen. Deren Gesamtzahl nahm um fast 15 Prozent auf rund 7.500 zu. 559 davon waren bewaffnet. Deren Zahl stieg damit um fast 35 Prozent.

    Hauptdelikte: Drogenhandel und Drogenschmuggel

    Die organisierten Banden waren den Angaben zufolge überwiegend im Drogenhandel und -schmuggel aktiv - fast die Hälfte aller Ermittlungsverfahren fällt in diesen Bereich. Dahinter folgen Wirtschaftsdelikte sowie die sogenannte Eigentumskriminalität, also unter anderem Einbrüche und Diebstähle.
    Dass die Zahl der Betrugsdelikte im vergangenen Jahr stark zugenommen hat, zeigt laut BKA, wie schnell manche Verbrecherbanden auf neue Tatgelegenheiten reagieren. So hat sich die Zahl der Verfahren, in denen Bezüge zur Corona-Pandemie festgestellt wurden, in 2021 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht.
    Tweet von Innenministerin Faeser
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen
    "Dieser Anstieg ist in hohem Maße auf die unrechtmäßige Beantragung und Nutzung von Corona-Soforthilfen der Bundesregierung zurückzuführen", heißt es in dem Lagebild, das BKA-Präsident Holger Münch in Berlin zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorstellte.
    Die Ministerin kündigte ein "knallhartes" vorgehen gegen kriminelle Clans an. Faeser betonte über Twitter:

    Wichtiges Signal an Clans: Der Rechtsstaat lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen.

    Nancy Faeser (SPD) , Bundesinnenministerin

    Insgesamt gehe von der organisierten Kriminalität weiterhin "ein hohes Schadens- und Bedrohungspotenzial" für die Gesellschaft sowie Institutionen aus Wirtschaft und Staat aus, heißt es zusammenfassend in dem Bericht.
    Kriminelle Clans in Deutschland: Überfälle auf Geldtransporter, Luxusgeschäfte und der Raub einer 100-Kilogramm-Goldmünze. Hinzu kommen blutige Revierkämpfe auf offener Straße.27.07.2022 | 43:55 min
    Quelle: AFP, dpa

    Mehr zum Thema