Corona: Lauterbach will "klare" Impfempfehlungen für alle
Corona-Viertimpfung :Wen erneut boostern? Lauterbach will Klarheit
07.08.2022 | 02:48
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Die Stiko empfiehlt eine Corona-Viertimpfung derzeit nur für Menschen über 70 und Risikogruppen. Der Bundesgesundheitsminister fordert nun "klare" Empfehlungen für jedes Alter.
Die verantwortliche Stiko empfiehlt derzeit Viertimpfungen primär nur für Menschen ab 70.
Quelle: dpa
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich für "klare Empfehlungen" auch für Menschen unter 60 oder 70 Jahren ausgesprochen, ob und in welchen Fällen eine vierte Corona-Impfung ratsam ist.
"Natürlich wollen auch die Jüngeren wissen, was sie denn nun machen sollen. Wir brauchen jetzt klare Empfehlungen für alle Altersgruppen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir sollten nicht nur sagen, was die über 70-Jährigen machen sollen", erläuterte Lauterbach.
Wir müssen auch eine Antwort für den 40-Jährigen haben. Sollte er sich auf keinen Fall impfen lassen? Oder nur in Ausnahmefällen?
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister
"Zum Beispiel bei sehr vielen Kontakten am Arbeitsplatz? Oder nur, wenn der Hausarzt das empfiehlt? Man braucht für jedes Alter eine Botschaft", sagte Lauterbach. Spätestens, wenn die neuen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe da seien, "sollte es klare Ansagen auch für die unter 60-Jährigen geben".
Folgende Live-Grafik zeigt die Zahl der bisher in Deutschland erst-, zweit-, dritt- und viertgeimpften Menschen:
Geimpfte Deutschland
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Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine vierte Corona-Impfung derzeit nur Menschen über 70 Jahren sowie einigen Risikogruppen. Führende EU-Behörden hatten sich für eine zweite Auffrischungsimpfung für alle über 60 ausgesprochen.
Lauterbach hatte dagegen für Viertimpfungen auf breiterer Front auch bei Menschen unter 60 Jahren geworben - nach Rücksprache mit dem Arzt. Dafür hagelte es Kritik von der Stiko.
Arbeitsgruppe soll Impf-Empfehlung besser abstimmen
Angesichts von Kritik an diesen uneinheitlichen Äußerungen war im Juli das Ziel ausgegeben worden, die Kommunikation zu Corona-Impfungen besser abzustimmen. Lauterbach und der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens vereinbarten dazu die Einrichtung einer Pandemie-Arbeitsgruppe innerhalb der Stiko.
Diese soll bereits in der Phase der Diskussion und Beratung zu einer neuen Impfempfehlung gegen das Coronavirus eine kontinuierliche Kommunikation mit dem Ministerium gewährleisten.
Angesichts hoher Corona-Zahlen fragen sich auch jüngere Menschen, ob sie eine zweite, an Omikron angepasste Boosterimpfung brauchen. Kann es zu einer "Überimmunisierung" kommen?