Feuer in Flüchtlingsunterkunft: Feuerwehrmann festgenommen

    Flüchtlingsunterkunft bei Wismar:Brandstiftung: Feuerwehrmann festgenommen

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    Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft bei Wismar ist ein Feuerwehrmann festgenommen worden. Die Ermittler schließen einen politischen Hintergrund der Tat aus.

    Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf
    Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf
    Quelle: Reuters

    Nach der Brandstiftung an einer von Ukrainern bewohnten Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf bei Wismar vor vier Wochen ist ein Feuerwehrmann aus der Region festgenommen worden. Er sei dringend tatverdächtig, teilte die Staatsanwaltschaft in Schwerin mit. Einen politischen Hintergrund der Brandstiftung schließen die Ermittler demnach aus.
    Der 32-Jährige Tatverdächtige sitze nun in Untersuchungshaft. Der Mann bestreitet diese und weitere Taten. Den Ermittlern zufolge soll er noch für weitere Brände in der Gegend verantwortlich sein. Bei einer Hausdurchsuchung wurden Beweise sichergestellt, die jedoch noch nicht ausgewertet worden seien.

    Wir gehen im Ergebnis der Ermittlungen davon aus, dass die Tat in Groß Strömkendorf Teil einer Brandserie ist.

    Oberstaatsanwältin Claudia Lange

    Ermittler gehen von Brandserie aus

    Der dringende Tatverdacht erstreckt sich nicht allein auf den Brand der Flüchtlingsunterkunft, sondern auch auf drei weitere Feuer in einem Waldstück, einem Carport und einer Strohmiete, sagte Oberstaatsanwältin Claudia Lange von der Staatsanwaltschaft Schwerin bei einem Pressetermin. Hinzu kommen 15 weitere Taten seit April 2022, die ebenfalls Teil der Ermittlungen seien.
    Brand Flüchtlingsunterkunft
    Vor dem Brand hatte es Hakenkreuz-Schmierereien am Eingangsschild gegeben.20.10.2022 | 3:30 min

    Bewohner der Flüchtlingsunterkunft blieben unverletzt

    Das reetgedeckte ehemalige Hotel in Groß Strömkensdorf war in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober weitgehend abgebrannt. Die 14 Bewohner der Unterkunft und ihre drei Betreuer konnten sich unverletzt aus dem Gebäude retten. Der Tatverdächtige soll beim Löschen mitgeholfen haben.
    Die Polizei war nach dem verheerenden Feuer früh von Brandstiftung ausgegangen. Die Ermittler hatten einen politischen Hintergrund nicht ausgeschlossen, weil wenige Tage zuvor eine Hakenkreuzschmiererei auf dem Eingangsschild der Unterkunft gefunden worden war.
    In der Region hatte es in den Wochen zuvor aber auch eine nicht aufgeklärte Brandserie gegeben, der Strohmieten, Waldflächen und am 10. Oktober ein leerstehendes, reetgedecktes Haus in Blowatz zum Opfer gefallen waren.
    Quelle: dpa, AFP

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