Brasilien: Bolsonaro macht Wahlkampf am Unabhängigkeitstag

    Unabhängigkeitstag in Brasilien:Bolsonaro macht Wahlkampf am Feiertag

    07.09.2022 | 20:58
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    Brasiliens Präsident Bolsonaro hat den Unabhängigkeitstag für seinen Wahlkampf genutzt. Seinen politischen Gegner nannte er schlicht "böse".

    Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des südamerikanischen Landes vor 200 Jahren für seinen Wahlkampf genutzt. "Der Wille des Volkes wird sich am 2. Oktober zeigen. Lasst uns alle wählen gehen, lasst uns diejenigen überzeugen, die anders denken als wir", sagte der rechtspopulistische Staatschef am Mittwoch in der Hauptstadt Brasilia.

    Lula da Silva in Umfragen vorn

    Bei der Präsidentenwahl in knapp vier Wochen tritt Amtsinhaber
    Bolsonaro gegen den früheren linken Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva an. Derzeit liegt Lula in den Umfragen deutlich vorn. 
    Bolsonaro streute zuletzt bereits Zweifel am Wahlsystem und deutete ähnlich wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump an, das Ergebnis womöglich nicht anzuerkennen. Bolsonaro sagte mit Bezug auf die linken Vorgängerregierungen:

    Wir wissen, dass wir einen Kampf des Guten gegen das Böse vor uns haben. Ein Böses, das 14 Jahre lang in unserem Land gewütet hat, das fast unsere Heimat zerstört hätte und das nun an den Ort des Verbrechens zurückkehren will.

    Jair Bolsonaro, Präsident Brasiliens

    "Sie werden nicht zurückkehren. Die Menschen sind auf unserer Seite. Die Menschen sind auf der Seite des Guten", so Bolsonaro.

    Feierlichkeiten in Brasilia

    Brasilien feierte am Mittwoch 200 Jahre Unabhängigkeit von der portugiesischen Kolonialmacht. Gemeinsam mit Portugals Präsidenten Marcelo Rebelo und anderen Staatschefs portugiesischsprachiger Länder verfolgte Bolsonaro eine Militärparade in Brasilia.
    Später wurde er zu einer weiteren Parade an der Strandpromenade Copacabana in Rio de Janeiro erwartet. Im vergangenen Jahr hatte Bolsonaro den Unabhängigkeitstag auch für Angriffe auf andere Staatsorgane wie den Obersten Gerichtshof genutzt.
    Quelle: dpa

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