Kanzleramtschef Helge Braun will offenbar für den CDU-Vorsitz kandidieren. Das berichten mehrere Medien.
Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun soll nach Angaben mehrerer Medien als Kandidat für den Bundesvorsitz der CDU antreten. Offiziell nominiert würde er durch seinen Heimatkreisverband in Gießen.
Er werde der Landespartei in Hessen am Freitag bei einer Landesvorstandssitzung die Gründe für seine Bewerbung vorstellen, heißt es unter Berufung auf einen Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion.
Mögliche Konkurrenten: Merz und Röttgen
Damit deutet sich im Ringen um die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet ein Dreikampf an. Erwartet werden auch Kandidaturen von Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen. Gesundheitsminister Jens Spahn verzichtet hingegen auf eine Kandidatur.
Im Dezember soll ein Mitgliederentscheid über die Kandidaten stattfinden. Erhält kein Kandidat die absolute Mehrheit, ist ein Stichentscheid der Basis geplant. Offiziell ins Amt gewählt werden soll der neue Parteichef auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar in Hannover.
Die Union müsse eine Partei der modernen Mitte sein, sagt CDU-Politiker Norbert Röttgen in der Debatte um die Zukunft der Partei. Dazu gehörten "in jedem Fall auch Frauen in Führungspositionen“, die Spitze einer Volkspartei dürfe nicht nur männlich sein.
Braun gilt als Vertrauter Merkels
Anwärter auf die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet können sich noch bis zum 17. November melden. Sie benötigen dafür die Unterstützung eines Landes- oder Bezirksverbands.
Der 49-jährige Braun gilt als enger Vertrauter der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, der er seit März 2018 als Kanzleramtsminister dient. Dem Bundestag gehört er seit 2002 an. Braun ist studierte Mediziner; er spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Merkels Corona-Politik.