Einigen sich Frankreich und Großbritannien in ihrem Brexit-Streit um Fischfangrechte? Derzeit sieht es nicht danach aus. Jetzt stellt London Paris ein 48-Stunden-Ultimatum.
Im Fischereistreit mit Frankreich hat Großbritannien nun seinerseits ein Ultimatum gestellt. "Dieses Problem muss innerhalb der nächsten 48 Stunden gelöst sein", sagte Außenministerin Liz Truss dem Sender Sky News.
Ansonsten werde London den im Brexit-Vertrag vereinbarten Streitschlichtungsmechanismus auslösen, um Kompensationen einzufordern. Truss sagte:
Frankreich will Häfen für britische Boote sperren
Paris wirft London vor, französische Fischer bei der Erlaubnis zum Fang in britischen Gewässern zu benachteiligen. Frankreich hat angekündigt, von diesem Dienstag an einige Häfen für britische Boote zu sperren und Fischer aus dem Vereinigten Königreich schärfer zu kontrollieren, falls es keine Einigung gibt. Auch Lastwagen sollen stärker überwacht werden.
London weist die Anschuldigungen zurück und droht mit Gegenmaßnahmen, die die ganze EU betreffen würden.
Französische Boote konnten keine Dokumente nachweisen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vertritt die Ansicht, der Ball liege auf der britischen Seite. Macron sagte am Sonntagabend am Rande des G20-Gipfels in Rom.
Nach britischen Angaben geht es um einige Dutzend französische Boote, die keine Fischereilizenz erhalten haben, weil sie die verlangten Dokumente nicht nachweisen konnten.
Neue Vorwürfe im Nordirland-Streit
Es ist nicht der einzige Konflikt zwischen Großbritannien und der EU, der den Klimagipfel COP26 in Glasgow überschatten könnte. Im Streit um Brexit-Sonderregeln für Nordirland machten sich beide Seiten erneut Vorwürfe.
- "Brexit is done" - und jetzt?
Großbritannien ist raus aus der EU: Wie geht es nach dem Brexit weiter? Was macht der britische Premier Boris Johnson? Alles zum Brexit hier.