Laut dem EU-Abgeordneten David McAllister wird der Brexit den Handel zwischen EU und Großbritannien erschweren. Auch für die Menschen sieht er schwere Zeiten heraufziehen.
Trotz des in letzter Minute ausgehandelten Handelsvertrags zwischen der EU und Großbritannien dürfte es nach dem Austritt Londons aus dem Binnenmarkt zum Jahreswechsel "weitreichende Folgen für die Menschen, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen geben". Diese Ansicht vertrat der Brexit-Beauftragte des EU-Parlaments, David McAllister, im Gespräch mit der "Welt".
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Er ist geboren – der Brexit-Deal
Großbritannien und die EU haben sich nach viereinhalb Jahren geeinigt. Der Brexit-Deal ist da. Nächste Woche verlassen die Briten die EU. Ein No Deal konnte verhindert werden.
Großbritannein steigt aus Erasmus-Programm aus
Zudem fehlt in dem Abkommen aus Sicht des CDU-Politikers eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit in außenpolitischen Fragen. "Ich hätte es begrüßt, bei den Verhandlungen auch Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik mit einzubeziehen. Das war in London nicht gewollt." Hier könnte er sich jedoch eine "engere Kooperation gut vorstellen", sagte McAllister.
EU-Bürger, die für eine längere Zeit in Großbritannien leben, arbeiten oder studieren wollten, benötigten künftig dafür ein Visum. Derweil steigt Großbritannien auch aus dem europäischen Erasmus-Programm für Studierende aus. Es habe sich dabei um eine "schwierige Entscheidung" gehandelt, sagte der britische Premierminister Boris Johnson, kündigte jedoch zugleich ein Ersatzprogramm an.
Heute werden Vertreter der 27 EU-Mitgliedsstaaten über den Brexit-Handelspakt informiert.
McAllister: Ungeregelten Brexit vermeiden
Optimistisch äußerte sich der EU-Abgeordnete McAllister mit Blick auf die noch erwartete Zustimmung des EU-Parlaments zu dem Deal. "Wir sind in der politischen Verantwortung, einen ungeregelten Übergang zu vermeiden und die negativen Folgen für die Bürger und Unternehmen so gering wie möglich zu halten."
Nach seinen Worten kann das Abkommen zunächst auch ohne die Zustimmung des Parlaments gelten. Dies dürfe aber "kein Präzendenzfall für künftige Handelsabkommen sein".