Vor Vermittlungsausschuss: Diskussion um das Bürgergeld

    Vor Vermittlungsausschuss:Ampel gibt bei Bürgergeld offenbar nach

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    Vor dem Treffen des Vermittlungsausschusses zum Bürgergeld gehen die Meinungen auseinander. Laut einem Medienbericht gibt es aber auch bereits Anzeichen für eine Einigung.

    Ausschnitt eines Screenshots mit dem Schriftzug "Bürgergeld"
    Der Bundestag hatte mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP das Bürgergeldes als Ersatz für Hartz IV beschlossen - im Bundesrat gab es dagegen keine Mehrheit.
    Quelle: dpa

    Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat die Union aufgefordert, sich im Streit um das geplante Bürgergeld zu bewegen. "Es kann kluge Kompromisse geben, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Dann werden sich CDU/CSU aber auch bewegen müssen", sagte Rehlinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
    Die Union müsse sich entscheiden, ob sie die Partei dauerhaft über das Land stellen wolle. "Die CDU-Ministerpräsidenten tragen Verantwortung für Millionen Menschen und nicht nur für das CDU-Präsidium", erklärte Rehlinger.

    Sozialverband VdK fordert schnelle Einigung

    Der Sozialverband VdK pocht auf eine schnelle Einigung zwischen der Ampel-Regierung und der Union beim Bürgergeld. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wer auf Grundsicherung angewiesen ist, kann nicht länger warten.
    Die Leidtragenden seien unter anderem Alleinerziehende mit ihren Kindern, ältere Menschen oder Beschäftigte im Niedriglohnsektor, die ihr schmales Gehalt aufstocken, so Bentele.

    FDP-Vize will bessere Anreize für Vollzeitarbeit

    FDP-Vize Wolfgang Kubicki richtet sich in der Bild-Zeitung dagegen an seine Koalitionspartner von SPD und Grünen. Die FDP habe bereits zahlreiche "Kröten" schlucken müssen. "Wir verteidigen derzeit das Bürgergeld. Obwohl mir das komplett gegen den Strich geht."
    Wenn beim Bürgergeld hohe Möglichkeiten zum Zuverdienst zugelassen würden, schaffe man damit den Anreiz ab, voll arbeiten zu gehen, so Kubicki. Die Menschen verlören den Glauben an den Sozialstaat, wenn sich Arbeit nicht mehr lohne.

    Kompromiss beim Bürgergeld?
    :FDP: Ampel-Partner müssen sich bewegen

    Kurz bevor der Vermittlungsausschuss zum Bürgergeld tagt, ist von Optimismus die Rede, noch ist sich die Ampel aber nicht einig. Im Raum stehen schärfere Sanktionen.
    Bayern, Kaufbeuren: "Das Bürgergeld kommt" ist auf der Homepage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durch eine Brille zu lesen.

    Mögliche Einigung mit Union?

    Vor dem Treffen des Vermittlungsausschusses zum Bürgergeld am Mittwoch hat die Ampel-Koalition der Bild-Zeitung zufolge auf Druck der Union die Sanktionsregeln verschärft. Diese sollen nun doch vom ersten Tag des Bezugs an ausgesprochen werden können, berichtete die Zeitung vorab aus Verhandlungskreisen.
    Bisher hatte die Ampel-Koalition eine sechsmonatige Karenzzeit vorgesehen, die Union und auch die FDP forderten dagegen Sanktionen vom ersten Tag an.

    Suche nach Kompromiss im Bundesrat

    Das Bürgergeld soll das heutige Hartz-IV-System ablösen. Zur Einführung des vom Bundestag mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP beschlossenen Bürgergeldes ist die Ampel im Bundesrat auf die Zustimmung von unions-geführten Ländern angewiesen.
    Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat soll jetzt einen Kompromiss finden. Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Bundesrat das Gesetz am Freitag beschließen, damit das neue Bürgergeld wie geplant zum Jahresbeginn kommen kann.
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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