Der Chef der Bundesnetzagentur hat das Inkrafttreten des Gas-Notfallplans begrüßt. Wenn alle Länder in Europa Gas sparen, könnte das den Preis stabilisieren, sagte Müller im ZDF.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat das Inkrafttreten des EU-weiten Gas-Notfallplans begrüßt. Die gemeinsame Zielvorgabe bedeute, "dass Deutschland nicht alleine dasteht", so Müller.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat das Inkrafttreten des EU-weiten Gas-Notfallplans begrüßt. Die gemeinsame Zielvorgabe bedeute, "dass Deutschland nicht alleine dasteht" und dass "kein europäisches Land allein durch diese Gaskrise gehen muss", sagte Müller im ZDF-Morgenmagazin.
Wenn nun EU-weit Erdgas eingespart werde, könne dies die Versorgungslage stabilisieren.
Bislang ist der Gas-Verbrauch in Deutschland um 14 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das liegt nach Einschätzung von Müller aber auch daran, dass der sehr warme Sommer geholfen habe und es sich dabei um temperaturunbereinigte Einsparungen handelte. "Das können wir so in den Herbst und Winter nicht ohne weiteres fortschreiben."
Müller: Stromradiatoren keine gute Idee
Auf die Frage, ob Stromradiatoren aus dem Baumarkt die Lösung zum Gassparen sein könnten, antwortete Müller:
Mit Strom zu heizen sei immer noch wesentlich teurer als mit der normalen Heizung, selbst bei den gestiegenen Gaspreisen, so der Bundesnetzagentur-Chef.
Er wies darauf hin, dass private Haushalte bei einer Gasmangelkrise mit ihrem lebenswichtigen Heizbedarf, die besonders geschützten Kundengruppen seien. Auch darum sei das Heizen mit Stromradiatoren kein guter Weg.
Auf die Kritik an der bisher geltenden Priorisierung, dass die Industrie im Fall eines Gasmangels zuerst verzichten muss, entgegnete Müller: "Die europäische Rechtslage ist vollkommen klar, und momentan sehe ich keinen konkreten Vorschlag, das auf europäischer Ebene zu ändern." Darum gelte als wichtigste Priorität, die Gasmangellage zu vermeiden.
Bundesnetzagentur-Chef: Bundesländer ausreichend eingebunden
Zu den Forderung mehrerer Bundesländer nach einer stärkeren Mitsprache bei den Planungen der Bundesnetzagentur für eine mögliche Gasmangellage sagte Müller, er werte entsprechende Äußerungen als "unterstützende Sorge" und als "Hilfsangebot" der Länder.
Länder wie Bayern, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern seien bereits stark in die Krisenplanung eingebunden. Dabei dürfe eins aber nicht vergessen werden, mahnte der Behördenchef im ZDF:
Bei einer Gasmangellage blieben womöglich nur 24 Stunden Zeit, um eine Reaktion vorzubereiten, und womöglich noch weniger Zeit, um die Entscheidung zu treffen, mahnte Müller. Je mehr Akteure aber mitreden wollten, desto länger dauere eine Entscheidungsfindung.
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