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Interview

Bundesnetzagentur-Chef Müller : Gasspeicher "noch nicht gut genug gefüllt"

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Die deutschen Gasspeicher seien nicht genug gefüllt, kritisiert der Chef der Bundesnetzagentur im Deutschlandfunk. Und appelliert daran, auch das eigene Verhalten zu hinterfragen.

In einer Gasnotlage gelte ein SOS-Plan nach EU-Recht, erklärt Klaus Müller von der Bundesnetzagentur. Private Haushalte und Versorgungseinrichtungen würden nicht abgeschaltet.

Beitragslänge:
4 min
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Zur Sicherung der Energieversorgung in der EU müssen Gasspeicher künftig vor dem Winter zu einem Mindestmaß befüllt werden. Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich gerade erst auf ein entsprechendes Gesetz geeinigt.

Der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller meint dennoch: Die Gasspeicher in Deutschland seien nicht genug gefüllt.

Sie füllen sich - auch besser als in den Vorjahren. Aber sie sind noch nicht gut genug gefüllt, wenn wir kurzfristig weniger oder kein russisches Gas mehr bekommen würden.
Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur

Müller sei entspannt, wenn "wir die Vorgaben des Gasspeichergesetzes eingehalten haben, also bei 90 Prozent plus X lägen". Dann hätte Deutschland "zumindest für zweieinhalb Monate, unter stabilen Bedingungen, bei einem normalen Winter, einen Puffer".

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Das wäre "für die industrielle Versorgung, aber auch die der Gaskundinnen und -kunden erst mal eine ganz ordentliche Voraussetzung", so Müller weiter.

Flüssiggas: ""klimapolitisch nicht optimal", aber gerechtfertigt

Müller begrüßte daher die Entscheidung für den Bau schwimmender LNG-Flüssiggasterminals.

Das ist ein Umweg auf dem Weg zur Klimaneutralität, aber ich glaube, aktuell ein gerechtfertigter.
Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur

Appell zum Gas-Sparen

"Wir sind in intensiven Verhandlungen mit unseren europäischen Nachbarn", betonte Müller. "Aus Solidaritätsgründen, aber auch um die deutsche Gasversorgung zu stabilisieren."

Er appellierte, sowohl in den privaten Haushalten wie auch in der Industrie sparsamer mit Gas umzugehen, um insgesamt effizienter zu sein. Vielleicht müsse auch auf das Ein oder Andere verzichtet werden, wie beispielsweise private Saunen.

Es geht ja darum, dass, wenn wir Industriebetriebe nicht mehr mit Gas beliefern können, bestimmte Produkte, womöglich auch sehr, sehr wichtige Produkte aus dem Medizin- oder vielleicht sogar aus dem Lebensmittelbereich, nicht mehr hergestellt und auch nicht mehr genutzt werden könnten.
Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur

Darum müsse sich jede und jeder in so einer Lage des Gasmangels selber hinterfragen:

Ist mein normaler Verbrauch mit Gas eigentlich gerechtfertigt?
Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur

Er erinnerte an den Preis und an den CO2-Ausstoß. Das hieße, jede und jeder habe hier ein persönliches "hohes Interesse". Ob man das nochmal regulatorisch begleiten müsse, werde aber in der Politik zu diskutieren sein. Klar sei, dass bestimmte Maßnahmen wie das Heizverhalten gar nicht kontrolliert werden können.

Aber wir haben aus der Corona-Pandemie gesehen, wenn Menschen davon überzeugt sind, dass bestimmte Regelungen sinnvoll sind, letztendlich sogar in unserem eigenen Interesse, dann befolgen sie diese Regelungen.
Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur

Müller verwies außerdem auf eine bald anlaufende Gassparkampagne, die seiner Einschätzung nach "auch im Winter/Herbst, in einer Gasmangellage, noch mal wiederholt" werde.

Das Interview der Woche in voller Länge und zum Nachlesen beim Deutschlandfunk.

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