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Deutschland 2022 : Immer mehr Kriegsdienstverweigerer

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2022 hat sich die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in Deutschland fast verfünffacht. Das geht aus einem Zeitungsbericht hervor. Das habe vor allem mit dem Ukraine-Krieg zu tun.

Soldaten marschieren
Bericht: Zahl der Kriegsdienstverweigerer in Deutschland in 2022 fast verfünffacht.
Quelle: imago

Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in der Bundeswehr ist 2022, dem Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine, sprunghaft angestiegen.

Ein Sprecher des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):

Im Jahr 2021 sind im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 201 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen, im Jahr 2022 waren es insgesamt 951 Anträge.

Begründung: Ukraine-Krieg

Viele begründen ihre Anträge dem Bericht zufolge damit, dass sie mit einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht gerechnet hätten. Antragsteller sind aber nur in der Minderheit aktive Soldatinnen und Soldaten. Auch Reservisten und Ungediente könnten einen Antrag stellen, erläuterte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin. Deren Anträge machten 2022 nach seinen Angaben die Mehrheit aus, insgesamt mehr als 850. Fast 600 Anträge habe es von Ungedienten gegeben.

Die Bundeswehr sucht Bürger, die bisher nichts mit Militär zu tun hatten, jetzt aber sich ausbilden lassen, um im Ernstfall einsatzbereit zu sein. Bei Katastrophen und für die Landesverteidigung.

Beitragslänge:
4 min
Datum:

Schulze: "Nachvollziehbar, dass sie die Armee verlassen wollen"

Der Politische Geschäftsführer der "Deutschen Friedensgesellschaft", Michael Schulze von Glaßer, sagte dem RND:

Soldatinnen und Soldaten, die in dieser sicherheitspolitisch brisanten Zeit zu der Erkenntnis kommen, doch nicht auf andere Menschen schießen und sie töten oder verletzen zu wollen, muss ein einfacher Ausweg aus der Armee geboten werden.
Michael Schulze von Glaßer

Viele der heutigen Bundeswehr-Angehörigen würden mit Werbeversprechungen in die Armee gelockt, die mit der Realität nichts zu tun hätten. "Nun sind viele unzufrieden, und es ist nachvollziehbar, dass sie die Armee verlassen wollen."

Nicht mehr Beratungsgespräche zur Verweigerung

Der Geschäftsführer der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden, Max Burggraf, sagte dem epd, dass auch bei seiner Organisation sich seit dem Ukraine-Krieg vermehrt Menschen beraten ließen, die Angst davor hätten, als Reservisten oder Ungediente für die Bundeswehr herangezogen zu werden. Von März bis Dezember habe sein Team 171 Beratungsgespräche, in denen es um Kriegsdienstverweigerung ging, geführt. Nur 38 davon waren mit aktuellen Bundeswehrangehörigen.

"Die Größenordnung aktiver Soldatinnen und Soldaten, die sich an uns wenden, hat sich nicht verändert", sagte er. Vielmehr gebe es in der breiten Bevölkerung ein Nachdenken über die Konsequenzen des Krieges, sagte er. Dadurch gebe es nun auch Menschen, die "als politisches Symbol" einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellen.

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