Munition-Mangel: Lambrecht fordert mehr Geld für Bundeswehr

    Mangel bei der Bundeswehr:Lambrecht fordert mehr Geld für Munition

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    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht fordert mehr Geld für die Bundeswehr. "Wir brauchen dringend mehr Munition", lautet ihr Appell. Der Ukraine-Krieg verschärfe den Mangel.

    Munition
    Munition ist Mangelware bei der Bundeswehr.
    Quelle: imago

    Um die Munitionsbestände der Bundeswehr aufzufüllen, fordert Verteidigungsministerin Christine Lambrecht für die Zukunft mehr Geld. Die SPD-Politikerin sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung":

    Wir brauchen dringend mehr Munition. Und dazu müssen wir auch bereit sein, politisch und im Haushalt die Voraussetzungen zu schaffen.

    Christine Lambrecht, Verteidigungsministerin

    Der Verteidigungshaushalt werde in den nächsten Jahren deutlich anwachsen müssen, damit genügend Geld da sei, "um die Munitionsvorräte wieder aufzufüllen". Die Bundeswehr leidet unter einem dramatischen Munitionsmangel, weil jahrelang zu wenig bestellt wurde. Die Union hatte Lambrecht zuletzt Tatenlosigkeit vorgeworfen.

    Bundeswehr braucht "deutlich mehr Munition"

    Die Ministerin trat Kritik entgegen und betonte, dass für das kommende Jahr bereits der Ansatz für Munition auf rund 1,125 Milliarden Euro angehoben worden sei. "Nur mal zum Vergleich: 2015, ein Jahr nach der illegalen Annexion der Krim, waren es nur knapp 300 Millionen."
    Die seit Dezember 2021 amtierende Verteidigungsministerin sagte, die schwierige Lage bei der Munition sei seit Jahren bekannt, weil nicht genügend nachbeschafft worden sei. "Und die Abgabe von Munition an die Ukraine aus unseren Beständen hat die Situation noch verschärft", sagte sie. "Jetzt werden die Weichen schnell neu gestellt." Dafür müsse die Industrie Kapazitäten erhöhen, "und natürlich brauchen wir auch die nötigen Finanzmittel", so Lambrecht.

    Lambrecht: "Industrie Planbarkeit geben"

    Deshalb sei es gut, "dass es eine sehr große Unterstützung im parlamentarischen Raum dafür gibt". Man sei sich in der Ampel einig, "dass wir deutlich mehr Munition brauchen und der Industrie Planbarkeit geben müssen". Und weiter: "Deshalb muss das auch im nächsten Haushalt entsprechend abgebildet werden."
    Zuletzt war erklärt worden, dass Munition für 20 Milliarden Euro beschafft werden müsse. Allerdings hatte die Industrie ihre Kapazitäten in den vergangenen Jahren des Sparkurses zurückgefahren.
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