Wehrbeauftragte Högl fordert mehr politische Bildung und Personal in der Bundeswehr, um gegen Rechtsextremismus vorzugehen - insbesondere im Kommando Spezialkräfte.
"Viele Fragen sind offen geblieben", sagte die SPD-Politikerin im Interview der Woche des Deutschlandfunk. "Welche Netzwerke bestehen möglicherweise, gibt es Strukturen innerhalb des KSK oder darüber hinaus, die so ein Verhalten dieses Soldaten begünstigen, wer hat davon gewusst?", fragt Högl und fordert, jedes Kennverhältnis, jeder Kontakt, jede Verbindung müsse beleuchtet und aufgeklärt werden. "Das ist nicht abgeschlossen mit diesem einen Strafverfahren", so Högl weiter.
"Kinder und Jugendliche gehören nicht in die Bundeswehr"
Högl sprach sich ferner für ein Rekrutierungsverbot von Minderjährigen für die Bundeswehr aus. Im vergangenen Jahr waren sieben Prozent aller neu eingetretenen Soldaten in der Bundeswehr unter 18 Jahre alt. „Ich bin dafür, erst mit 18 mit der Bundeswehr zu beginnen, und würde mich freuen, wenn es dafür auch eine Mehrheit gibt, zu sagen, Kinder und Jugendliche gehören nicht in die Bundeswehr“, so Högl.
Angesichts einer weiteren Verlängerung des Bundeswehr-Mandats für Afghanistan will Högl eine Verstärkung des militärischen Engagements "definitiv" nicht ausschließen. "Das wird notwendig sein, wenn wir länger in Afghanistan bleiben", sagte sie. "Auch die internationalen Streitkräfte werden dann wieder bedroht sein, und somit rechne ich damit, dass wir uns auch verstärken müssen, gegebenenfalls."
Das Interview in voller Länge und auch zum Nachlesen beim Deutschlandfunk.