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Machtkampf um Laschet-Nachfolge : Norbert Röttgen kandidiert für CDU-Vorsitz

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Norbert Röttgen stellt sich ein weiteres Mal zur Wahl um den CDU-Vorsitz. Dies verkündete er in der Bundespressekonferenz. Beim letzten Versuch war er Armin Laschet unterlegen.

Der Außenpolitiker Norbert Röttgen will neuer CDU-Vorsitzender werden. Der 56-jährige Bundestagsabgeordnete kündigte am Freitag in Berlin seine Kandidatur für die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet an. Er kandidiere "in der tiefen Überzeugung, dass es kein Weiter-so gibt", sagte der frühere Umweltminister. Es gehe um "eine inhaltlich definierte Erneuerung" der CDU. "Die christlich demokratische Idee für unsere Zeit muss erarbeitet werden, mit den Mitgliedern, und sie muss in den Wettbewerb mit den anderen Parteien gehen."

Röttgen will Hoppermann als Generalsekretärin

Röttgen kündigte an, im Fall seiner Wahl die 39-jährige Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann aus Hamburg als Generalsekretärin vorzuschlagen.

Sie ist eine Persönlichkeit, die intellektuell, organisatorisch und kommunikativ in der Lage ist, dieses herausragende Amt wahrzunehmen.

Seine wichtigste Aufgabe sehe er darin, den Status der CDU als Volkspartei zu bewahren. "Die Mitte, das ist der Standort für die CDU", sagte Röttgen. "Dieser Standort muss sich in der Person des Vorsitzenden ausdrücken." Die CDU müsse vor allem "Stimmen in der Mitte zurückholen".

Röttgen: CDU muss um junge Generation kämpfen

Die CDU muss aus Sicht Röttgens, wieder mehr um Stimmen der jungen Generation kämpfen. "Wir geben sie nicht auf", sagte er.
Generationengerechtigkeit müsse ein Markenzeichen der CDU sein, von Haushaltspolitik bis Klimaschutz.

Röttgen machte außerdem deutlich, die CDU müsse sich mehr um den Osten kümmern. Dort sei die gesellschaftliche Konfrontation völlig anders als in den alten Bundesländern, darum müsse eine Persönlichkeit aus dem Osten Bundesvize der CDU werden. Er betonte außerdem die Bedeutung Europas und der sozialen Marktwirtschaft.

Mit Blick auf die historische Niederlage bei der Bundestagswahl sprach er von einer Zäsur. Röttgen sagte, die CDU-Bundeszentrale müsse wieder kampagnenfähig sein und eine "Denkwerkstatt". Röttgen kündigte im Falle seiner Wahl eine enge Zusammenarbeit mit CSU-Chef Markus Söder und Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus an.

Die Union müsse eine Partei der modernen Mitte sein, sagte Röttgen noch wenige Tage vor seiner Kandidatur. Dazu gehörten "in jedem Fall auch Frauen in Führungspositionen", die Spitze einer Volkspartei dürfe nicht nur männlich sein.

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Machtkampf in CDU nimmt Fahrt auf

Damit kommt der Kampf um die Nachfolge von CDU-Chef Laschet in Bewegung. Bis zum 17. November läuft die Bewerbungsfrist zum CDU-Vorsitz. Alle Kandidaten müssen von einer Parteigliederung sowie einem Kreis-, Bezirks- oder Landesverband nominiert werden.

Im Dezember soll ein Mitgliederentscheid über die Kandidaten stattfinden. Erhält kein Kandidat die absolute Mehrheit, ist ein Stichentscheid der Basis geplant. Offiziell ins Amt gewählt werden soll der neue Parteichef auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar in Hannover.

Wer ist noch im Rennen?

Bislang hatte nur Karin Prien angekündigt, als stellvertretende CDU-Vorsitzende zu kandidieren. Sie will aber nicht als "Garnitur" eines männlichen Bewerbers gelten.

Auch eine Bewerbung des geschäftsführenden Kanzleramtschef Helge Braun steht noch aus. Bei einer virtuellen Landesvorstandssitzung der hessischen CDU will der 49-Jährige die Gründe für seine Bewerbung vorstellen, wie ein Sprecher der hessischen CDU angekündigt hat. Die Nominierung durch den Kreisverband Gießen solle ebenfalls noch an diesem Freitag erfolgen.

Erwartet wird, dass auch der frühere Unionsfraktionschef im Bundestag, Friedrich Merz, eine Kandidatur anmelden wird. Er hat sich dazu bislang aber noch nicht genau geäußert. Röttgen und Merz hatten bereits im vergangenen Januar für den CDU-Vorsitz kandidiert, waren damals aber Laschet unterlegen.

Laschet wurde anschließend auch Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl. Bei ihr fuhren CDU und CSU im September dann ein historisch schlechtes Ergebnis von 24,1 Prozent ein. Laschet gibt daher den Parteivorsitz nach noch nicht einmal einem Jahr wieder ab. Der frühere NRW-Ministerpräsident ist jetzt nur noch einfacher Abgeordneter im Bundestag.

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