Nach der erfolglosen Bundestagswahl zieht sich CDU-Chef Laschet zurück. Norbert Röttgen, Helge Braun und Friedrich Merz kämpfen um die Nachfolge. Ab heute darf die Basis abstimmen.
Die CDU will an diesem Samstag die Mitgliederbefragung über den Nachfolger von Parteichef Armin Laschet starten. Erstmals sollen die rund 400.000 Parteimitglieder eine Vorentscheidung über die Spitzenpersonalie treffen.
Kandidaten sind der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun, der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.
Nach ihrem Desaster bei der Bundestagswahl will die Partei sich personell neu aufstellen, der als Kanzlerkandidat gescheiterte Parteichef Armin Laschet tritt nicht wieder an.
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Abstimmung läuft bis Mitte Dezember
Die CDU-Mitglieder können bis zum 16. Dezember online oder per Briefwahl abstimmen, am Tag danach soll das Ergebnis vorgestellt werden. Falls eine zweite Abstimmungsrunde nötig ist, beginnt diese am 29. Dezember, sie würde bis zum 12. Januar 2022 dauern.
Die endgültige Entscheidung über den neuen Vorsitzenden sollen dann die 1.001 Delegierten bei einem digitalen Parteitag am 21./22. Januar treffen. Anschließend muss die Wahl per Briefwahl bestätigt werden.
Bei einer gemeinsamen Vorstellungsrunde der drei Kandidaten waren am Mittwochabend viele Übereinstimmungen deutlich geworden. Alle drei plädierten etwa dafür, dass die Union mehr Menschen mit Migrationshintergrund einbinden und für Frauen attraktiver werden müsse. Viel Einigkeit gab es auch beim Kampf gegen die Corona-Pandemie, der Klima- und der Außenpolitik.
Röttgen und Merz hatten bereits Anfang dieses Jahres für den Parteivorsitz kandidiert - und damals auf einem Parteitag gegen Laschet verloren. Dieser sagte nun der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag), dass er gerne vieles verändert hätte, "aber ich hatte einfach zu wenig Zeit".
"Als ich für den CDU-Vorsitz kandidiert habe, war all das noch mein Alleinstellungsmerkmal, jetzt wollen es alle", so Laschet.
Laschet: Fokus auf Auswärtigen Ausschuss
Der Noch-CDU-Chef will als Bundestagsabgeordneter einen Schwerpunkt in der Außenpolitik setzen. "Ich werde im Auswärtigen Ausschuss arbeiten", sagte er
Er habe sich als Ministerpräsident "mehr als vielleicht üblich" mit internationalen Fragen beschäftigt, sagte Laschet. "Als Bevollmächtigter Deutschlands für die Beziehungen zu Frankreich habe ich die Bundesländer international vertreten. Besonders Israel und der Wandel in der arabischen Welt beschäftigen mich seit Jahren. An all das kann ich als Abgeordneter anknüpfen."
Er habe vor, die ganze Legislaturperiode Abgeordneter zu bleiben.
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