Nach Chinas Mondlandung spricht das Land von einer geglückten Mission. Amerikanische Raumfahrtexperten widersprechen dem.
Nach der unbemannten chinesischen Mondlandung ist das Aufstiegsmodul, das Gestein zu einem Orbiter gebracht hatte, auf der Oberfläche des Erdtrabanten niedergegangen.
Landung oder Absturz?
Während chinesische Staatsmedien von einer "Landung" sprachen, sahen amerikanische Raumfahrtexperten vielmehr einen gezielten "Absturz".
Das Modul besaß auch keinerlei Landemechanismen. Die Aufstiegsstufe des Raumschiffes "Chang'e 5" habe seine Mission beendet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Indem es die Umlaufbahn verlassen habe und auf dem Mond "gelandet" sei, "kann verhindert werden, dass es Weltraummüll wird und folgende Mondmissionen anderer Länder beeinträchtigt".
Zwei Kilogramm Mondproben auf der Erde erwartet
Das Modul war vom Lander aufgestiegen, hatte am Sonntag am Orbiter angedockt und rund zwei Kilogramm Mondgestein verladen. Die Rückkehrkapsel wartet jetzt auf den richtigen Zeitpunkt für den Flug zurück zur Erde. Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass wieder Gesteinsproben auf dem Mond gesammelt wurden und zur Untersuchung auf die Erde gebracht werden sollen.
Bei einer erfolgreichen Rückkehr wäre China nach den USA und der Sowjetunion in den 60er und 70er Jahren erst die dritte Nation, der ein solches Vorhaben gelungen ist.
Forscher warten mit Spannung auf die Mondproben, die jünger sind als alles andere Gestein, das bisher eingesammelt worden war. Die Landung auf der Erde ist Mitte des Monats geplant.