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KP-Kongress in China : Szene um Hu Jintao: Rede ist von "Unwohlsein"

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Ungewöhnliche Szene bei der Kommunistischen Partei in China: Ex-Präsident Hu Jintao wird aus dem Saal geleitet. Die Führung spricht von "Unwohlsein".

Hu Jintao wird aufgefordert seinen Platz beim Nationalkongress der Chinesischen KP zu verlassen
Plötzlicher Aufbruch: Hu Jintao (rechts) wird von seinem Platz neben Staats- und Parteichef Xi Jinping (links) vom Podium geleitet.
Quelle: ap

Es war eine ungewöhnlichen Szene, die sich auf dem Kongress der Kommunistischen Partei (KP) Chinas am Samstag abspielte: Der frühere Parteichef Hu Jintao wird von zwei Saalordnern von seinem Platz neben Staats- und Parteichef Xi Jinping vom Podium geführt - offensichtlich gegen seinen Willen, wie Journalisten berichten und auf Videoaufnahmen zu sehen war. Auf den Bildern wirkt er gebrechlich. Er wurde zum Ausgang begleitet. Staatsmedien sprechen nun von "Unwohlsein".

Hu Jintao habe darauf bestanden, an der Sitzung teilzunehmen, obwohl er sich gerade erst "Zeit genommen hat, um sich zu erholen", schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua ohne Hinweis auf eine konkrete Krankheit. "Als er sich während der Sitzung nicht wohlfühlte, haben ihn seine Mitarbeiter wegen seiner Gesundheit zu einem Raum nahe dem Treffen geführt, um sich auszuruhen. Es geht ihm jetzt viel besser." In den Abendnachrichten waren auch prominent Bilder von Hu Jintao zu sehen, wie er noch der Sitzung beiwohnte.

Xis Vorgänger Hu wird beim Parteitag aus dem Saal gebracht. "Vieles deutet daraufhin, dass es eine Machtdemonstration von Xi Jinping war", berichtet Korrespondentin Miriam Steimer.

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Kein Raum für Zufälle

Die Szene hatte Spekulationen über politische Hintergründe ausgelöst. Mit Blick auf das streng durchorganisierte Parteitagsritual sei es "schwer vorstellbar, dass das aus Versehen passiert sein soll", berichtete ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer.

So wurden erst kurz vor dem Zwischenfall internationale Kameraleute und Journalisten auf die Tribüne in der Großen Halle des Volkes gelassen. "Es wäre kein Problem gewesen, uns noch fünf Minuten länger warten zu lassen", so Steimer.

In den chinesischen Propaganda-Medien wird das Video nicht gezeigt. In einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur heißt es, Hu Jintao hätte sich nicht wohl gefühlt. Total sichtbar war: dass er das Podium nicht freiwillig verlassen hat.
ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping festigt beim Kongress der Kommunistischen Partei seine Macht.

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Hu steht für altes Führungsmodell

Der ungewöhnliche Vorgang erfolgte kurz vor den Abstimmungen über die Änderung der Verfassung, mit denen die Leitideen und Führungsrolle von Xi Jinping noch weiter verankert wurden. Steimer:

Vieles deutet darauf hin, dass das ein Machtsignal von Xi Jinping war.
ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer

"Es wird hier als klares Signal verstanden, dass die politische Strömung, für die Hu Jintao steht, nicht mehr gewollt ist", so die ZDF-Korrespondentin. "Xi hat die Partei umgebaut, alle Macht konzentriert sich in seiner Hand."

Tatsächlich gilt Hu Jintao nicht unbedingt als Unterstützer des heutigen Parteichefs. Er zählt zum Lager der kommunistischen Jugendliga in der Partei, das von Xi Jinping geschwächt worden war. Der frühere Präsident hatte das Amt des Generalsekretärs nach zwei Amtszeiten 2012 an Xi Jinping übergeben. Hu Jintao steht für das alte "kollektive" Führungsmodell mit Vertretern verschiedener Fraktionen und mit Alters- und Amtszeitbegrenzungen, über das sich der 69-jährige Xi Jinping mit seiner dritten Amtszeit hinwegsetzt.

Politik | auslandsjournal - die doku: Chinas neuer Kaiser  

Chinas Führung will die Kontrolle über das eigene Volk um jeden Preis. Xi Jinping soll jetzt zum Führer auf Lebenszeit ernannt werden.

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von Miriam Steimer
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