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Beziehung zu Russland : Botschafter: China unterstützt Krieg nicht

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Peking übt weiter den Schulterschluss mit Russland. Chinas US-Botschafter bestreitet jedoch, dass sein Land den Krieg unterstütze. ZDF-Korrespondent Röller hält das für Taktik.

Chinas Botschafter in den USA Qin Gang, aufgenommen am 24.02.2022
Chinas Botschafter in den USA, Qin Gang (Archivfoto)
Quelle: Imago

China unterstützt nach Darstellung seines Botschafters in den USA, Qin Gang, den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht.

Botschafter: Konflikt ist nicht gut für China

Qin Gang schrieb in einem Meinungsbeitrag in der "Washington Post":

Behauptungen, dass China etwas davon wusste, diesen Krieg duldete oder stillschweigend unterstützte, sind reine Desinformationen.
Qin Gang, chinesischer Botschafter in den USA

Mehr als 6.000 Chinesen seien in der Ukraine gewesen. China sei der größte Handelspartner sowohl Russlands als auch der Ukraine und der größte Importeur von Öl und Gas in der Welt. "Ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht gut für China", schrieb der Botschafter

Wenn China von dieser unmittelbar bevorstehenden Krise gewusst hätte, hätten wir unser Bestes versucht, sie zu verhindern.
Qin Gang, chinesischer Botschafter in den USA

ZDF-Korrespondent Röller: Hass auf Amerika eint

ZDF-Korrespondent Ulf Röller in China hält die Aussagen des chinesischen Botschafters in den USA vor allem für ein taktisches Manöver: "Die Chinesen versuchen mit diesem Statement jegliche Mitverantwortung an dem Krieg in der Ukraine zurückzuweisen", so Röller. "Je länger dieser Krieg dauert und je schrecklicher die Zivilbevölkerung leidet, desto problematischer wird es für China, was sein Ansehen in der Welt angeht."

Ob damit auch eine wirkliche Distanzierung der Chinesen von Russland gemeint ist, halte ich durchaus für fraglich. Das Bündnis Peking-Moskau eint der Hass auf Amerika.
Ulf Röller, ZDF-Korrespondent in China

Nach Einschätzung von Röller hat US-Präsident Biden mit der Androhung von Konsequenzen China auf die Anklagebank gesetzt und damit den internationalen Druck hinter den Kulissen auf das Land erhöht. Das sei der eigentliche Hintergrund für die Aussage Qin Gangs, China unterstütze den Krieg nicht.

Mit Kritik an Russlands Krieg hält sich China bisher zurück, gleichzeitig will Peking den Westen nicht verärgern. Für die Volksrepublik steht wirtschaftlich viel auf dem Spiel.

Beitragslänge:
3 min
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Qin Gang hatte auf US-Berichte über Geheimdienstinformationen reagiert, wonach China vorher von Russlands Plänen gewusst und darum gebeten habe, die Invasion bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking zu verschieben. Auch wies der Botschafter Berichte als "Gerüchte" zurück, Russland habe China um militärische Hilfe ersucht.

USA drohen China

Die USA hatten China am Montag "erhebliche Konsequenzen" angedroht, sollte es Russland militärische oder andere Hilfe leisten, die gegen Sanktionen verstießen oder Kriegsanstrengungen unterstützten. Qin Gang schrieb:

Den Knüppel der Sanktionen gegen chinesische Unternehmen zu schwingen, während Chinas Unterstützung und Kooperation gesucht werden, wird einfach nicht funktionieren.
Qin Gang, Chinas Botschafter in den USA

Auffällig war, dass der Diplomat, der früher Außenamtssprecher in Peking war, von "Krieg" sprach, während dieser Begriff wie auch "Invasion" in der offiziellen Sprachregelung in China vermieden wird.

Schulterschluss mit Russland

Wie in Russland ist in China von "spezieller Militäroperation" die Rede. Qin Gangs Kommentar zielt auch auf US-Leser. Ohnehin blockiert die Zensur in China den Online-Zugang zur "Washington Post".

Während sich immer mehr Staaten von Russland abwenden, steht China weiter an der Seite des Kreml. Influencer und Kriegsreporter verbreiten die russische Linie im Reich der Mitte.

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China hat die Invasion bisher nicht verurteilt und sich als Mitglied im Weltsicherheitsrat der Stimme enthalten. Ansonsten demonstrierte die chinesische Führung unverändert den Schulterschluss mit ihrem "strategischen Partner" Russland, stellt die USA als Hauptverursacher der Krise dar und folgt dem russischen Narrativ.

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