Als Reaktion auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan setzt China die Zusammenarbeit mit den USA bei Themen wie Klima und Verteidigung aus.
Ausgesetzt werde etwa der Dialog zwischen militärischen Spitzenvertretern beider Seiten und die bilateralen Klimagespräche, teilte das Außenministerium in Peking am Freitag mit.
Auch zwei Sicherheitstreffen werde China absagen, erklärte das chinesische Außenministerium am Freitag. Peking begründete dies mit der "Missachtung", mit der Pelosi dem "starken Widerstand Chinas" gegen ihren Besuch in Taiwan begegnet sei.
ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen hat den Taiwan-Besuch Pelosis bereits vor wenigen Tagen als "brandgefährlich" für das Verhältnis zwischen China und den USA bezeichnet:
Klimapakt galt als Überraschung
China und die USA, die zwei größten Verursacher von CO2-Emissionen weltweit, hatten beim Weltklimagipfel in Glasgow im vergangenen Jahr einen überraschenden Klimapakt vorgestellt. Darin verpflichteten sich die beiden Staaten dazu, im laufenden Jahrzehnt ihre Klimaschutzanstrengungen zu erhöhen und sich bei regelmäßigen Treffen über den Kampf gegen die Klimakrise auszutauschen.
Das Außenministerium in Peking gab zudem die Aussetzung der Zusammenarbeit mit Washington bei der Rückführung illegaler Einwanderer, der internationalen Verbrechensbekämpfung und im Kampf gegen Drogenhandel bekannt.
Sanktionen gegen Pelosi
Die Strafmaßnahmen ergänzen die Sanktionen, die China kurz zuvor gegen Pelosi und enge Angehörige der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses angekündigt hatte.
Der Status Taiwans, das nur von wenigen Ländern als unabhängig anerkannt wird, ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den beiden Supermächten. Die Führung in Peking betrachtet Besuche von US-Vertretern in Taiwan als ein ermutigendes Signal für die Unabhängigkeitsbefürworter.
China und USA sind auf Konfrontationskurs. Die zwei größten Wirtschaftsmächte ringen um die Vorherrschaft. Wachsende Spannungen schüren Ängste vor einem neuen Konflikt.