Die Untersuchungen zu Blutgerinnseln nach einer Astrazeneca-Impfung gehen weiter. Eine britische Behörde wartet nun mit neuen Zahlen auf.
Nach mehr als 18 Millionen Impfungen mit Astrazeneca hat es in Großbritannien nach Angaben der Arzneimittelbehörde sieben Todesfälle wegen seltener Blutgerinnsel gegeben. Es sei jedoch nicht klar, ob diese als Nebenwirkungen des Impfstoffs oder durch Zufall zeitnah aufgetreten seien, sagte die Chefin der britischen Behörde, June Raine, der BBC.
Zuvor hatte die Behörde 30 Fälle seltener Blutgerinnsel bei den 18,1 Millionen Astrazeneca-Impfungen (Stand: 24. März) gemeldet. Es seien 22 Fälle der auch in Deutschland aufgetretenen Hirnvenenthrombosen und acht andere Arten von Thrombosen gemeldet worden. Auch hierbei sei jedoch der Zusammenhang unklar.
31 Verdachtsfälle einer Hirnvenenthrombose in Deutschland
In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstag beschlossen, dass das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch Menschen ab 60 gespritzt werden soll - außer Jüngere wollten es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko nehmen.
Hierzulande waren bis Anfang der Woche 31 Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung gemeldet worden, wie das Paul-Ehrlich-Institut kürzlich berichtete. Bislang haben rund drei Millionen Menschen eine erste Dosis des Mittels bekommen. [Wie viele Menschen bisher gegen Corona geimpft wurden, lesen Sie hier.]
In Großbritannien zeigen Impfungen Wirkung
Das bedeutet, dass es in Deutschland bezogen auf eine Million Geimpfte wesentlich häufiger einen Verdacht auf Hirnvenenthrombose gab als in Großbritannien. Die Gründe hierfür sind weiterhin unklar.
In Großbritannien sind insgesamt bereits mehr als 31 Millionen Menschen erstgeimpft worden, mehr als die Hälfte davon mit Astrazeneca. Die Infektionslage im Land hat sich seither deutlich verbessert, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 55 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Auch die Zahl der neuen täglichen Todesfälle ist massiv gesunken.
- Was wir über Sinusvenenthrombosen wissen
Es sind nur wenige Fälle und noch ist nicht klar, ob sie mit den Impfungen zu tun haben: Was bisher zu den Sinusvenenthrombosen im Zusammenhang mit Astrazeneca bekannt ist.