Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich. Nun fordert die deutsche Industrie Lockerungen. Die Beschäftigten sollen wieder Präsenz am Arbeitsplatz zeigen.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat ein Ende der Homeoffice-Pflicht sowie der Corona-Testpflicht in Betrieben gefordert. Das berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf einen Zehn-Punkte-Plan des Industrieverbands.
BDI fordert Stufenplan zur Rücknahme von Schutzmaßnahmen
"Die Impffortschritte in Gesellschaft und Unternehmen müssen mit einer parallelen Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein", heißt es den Zeitungen zufolge in dem Papier. Der BDI forderte demnach einen Stufenplan, der festlegt, wie die auferlegten Corona-Schutzmaßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können. Als Maßstab legte der Industrieverband die steigende Anzahl von geimpften und genesenen Mitarbeitern an.
Seit Ende April ist im Infektionsschutzgesetz verankert, dass Firmen den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit anbieten müssen, diese in der eigenen Wohnung auszuführen, wenn dem nichts Zwingendes entgegensteht. Die Beschäftigten müssen dieses Angebot grundsätzlich annehmen - unabhängig von der Inzidenz. Wer nicht im Homeoffice arbeiten kann, dem muss die Firma zweimal wöchentlich einen Test anbieten.
- Kabinett für Testangebot-Pflicht in Betrieben
Die Unternehmen in Deutschland müssen ihren Beschäftigten verpflichtend Corona-Tests anbieten, wenn sie nicht im Homeoffice arbeiten. Das hat das Kabinett beschlossen.
Auch einheitliche Regeln für Reisen gefordert
Auch Reisen müssen nach Ansicht des BDI wieder in einem stärkeren Ausmaß ermöglicht werden: Der "bestehende Flickenteppich von Ansätzen", mit denen die Staaten weltweit die Reisetätigkeit regeln, beeinträchtige Geschäftsreisen und die Erholung der Wirtschaft, hieß es laut Funke Mediengruppe in dem Zehn-Punkte-Plan.
Eine klare Absage erteilte der BDI dem Bericht zufolge einer möglichen Freigabe von Impfstoff-Patenten. Anstatt das Patentrecht auszuhebeln, brauche es eine weltweite Impfkampagne, etwa indem die Welthandelsorganisation (WTO) Exportverbote für Impfstoffe sowie deren Produktion aufhebe.