Im Kampf gegen Corona gilt Rostock als vorbildlich. Mit Blick auf das Bund-Länder-Treffen am Mittwoch fordert Oberbürgermeister Madsen einen klaren Kurs - für einen Weg mit Corona.
Das komplette Interview mit Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen.
Rostock ist bislang vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Von einer Inzidenz dauerhaft unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - davon sind viele große Städte noch weit entfernt. Auch mit bislang 21 Toten im Zusammenhang mit Corona steht die Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern gut da - im bundesweiten Durchschnitt sind es sieben Mal mehr.
Madsen erwartet von Bund-Länder-Treffen "klaren Kurs"
An diesem Mittwoch treffen sich die Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, um das weitere Vorgehen in der Pandemie-Bekämpfung zu besprechen. Der Oberbürgermeister von Rostock, Claus Ruhe Madsen, erwartet vor allen Dingen einen "klaren Kurs, den wir dann auch konsequent umsetzen können". Allen sollte aber klar sein, "dass Corona da ist, um zu bleiben", mahnt Madsen im ZDF heute journal.
Es gehe nicht um die Frage, ob wir Geschäfte öffnen, sondern wie wir sie öffnen. Es gehe um ein Leben mit Corona.
Selbstverständlich sei es auch so, dass Kinder ein Recht auf Bildung und Distanzunterricht haben. Auch in diesem Bereich brauche man einen Weg mit Corona. Wichtig sei ein guter Dialog mit den Bürgern und Bürgerinnen und vor allem: klare Maßnahmen.
Wie durchhalten im Shutdown?
Madsen: Gut im Nachverfolgen von Kontakten sein
Madsen sieht den Erfolg im Kampf gegen Corona in Rostock zum Teil auch darin begründet, dass "sehr gute Hygienekonzepte" entwickelt wurden - für Restaurants, Cafés oder Sportvereine. Wenn die Leute nicht mehr im Restaurant feiern dürften, dann finde das abgeschottet in einer Garage statt. Und wer sich dann dort infiziere, sei nicht mehr bereit, dem Gesundheitsamt zu sagen, mit wem er zusammen war.
Die Nachverfolgung von Kontakten müsse auf jeden Fall gewährleistet werden. Meldelisten seien sinnvoll, aber "wir brauchen digitale Lösungen, wo man sich mit QR-Codes sich irgendwo anmeldet, damit wir erkennen können: Wer war wo wie mit wem und wie lange".
Es sei wichtig, gut in der Nachverfolgung von Kontakten zu bleiben. "Wir müssen digital viel besser werden. Und da gilt es auch, dass jeder wirklich in Gang kommt."