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Neue Corona-Regeln : Deutliche Kritik an Bund-Länder-Beschlüssen

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Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante haben Bund und Länder neue Corona-Regelungen beschlossen. Doch es hagelt Kritik, unter anderem von Patientenschützern und Ärzten.

Es hagelt Kritik an den Corona-Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz. Unter anderem hat die Ärzteorganisation Marburger Bund diese als unzureichend kritisiert. Die Quarantäne-Befreiung für frisch geimpfte und genesene Kontaktpersonen sei "medizinisch fragwürdig", sagte dessen Vorsitzende Susanne Johna der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Ein von der Delta-Variante des Coronavirus genesener Mensch sei zum Beispiel nicht gegen die Omikron-Variante immun. Deswegen müsse bei engem Kontakt im häuslichen Umfeld auch für frisch Geimpfte und Genesene eine Quarantäne gelten, forderte Johna.

Kritik von mehreren Seiten

Die Ärztebund-Chefin ist eine von mehreren Stimmen die sich kritisch zu den neuen Corona-Regeln, welche am Freitag bei einem Gipfel von Bund und Ländern verabschiedet wurde, geäußert haben. Auch von Patientenschützern und dem Städtetag kamen Beanstandungen.

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, wies in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe auf eine riskanten Regelungslücke bei den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen hin.

Auf der Illustration ist eine Frau zu sehen, die beide Arme zur Schulter zieht. Über der linken Hand schwebt ein Symbol mit Daumen runter, über der rechten Hand schwebt ein Symbol mit Daumen hoch.

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Es sei richtig, dass infizierte Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern nur mit negativem PCR-Test vorzeitig aus der Isolation entlassen werden dürften. "Jedoch ist unverantwortlich, dass die 360.000 Mitarbeiter der ambulanten Pflegedienste bei dieser Regelung außen vor gelassen wurden," so Brysch.

Damit sind eine Million Pflegebedürftige daheim einer großen Gefahr ausgesetzt.
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz

Städtetag: Kein konkreter Plan für Schulen

Auch der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, sieht Lücken in den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern. "Wir hätten uns gewünscht, dass sich Bund und Länder vorsorglich über Konzepte verständigt hätten für den Fall, dass ein Normalbetrieb im Bereich Schule und Kita nicht mehr möglich ist", sagte der Oberbürgermeister von Münster den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Wir haben die Sorge, dass gerade hier die Infektionen bei Kindern und Beschäftigten ansteigen.
Städtetagspräsident Markus Lewe

Er forderte von Bund und Ländern ein Sofortprogramm für Schulen und Kitas, um die Stunden von Teilzeitkräften erhöhen und Aushilfskräfte einsetzen zu können. "Das hilft, wenn viele Kolleginnen und Kollegen wegen Krankheit und Quarantäne zeitgleich ausfallen", sagte der CDU-Politiker.

Johna: FFP2-Pflicht im öffentlichen Verkehr nur konsequent

Marburger-Bund-Vorsitzende Johna sagte zudem, das es "höchst inkonsequent" sei, dass Bund und Länder keine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in ÖPNV sowie bei allen Veranstaltungen in Innenräumen und Konzerten beschlossen hätten. Aufgrund der hohen Infektionsdynamik der Omikron-Variante in geschlossenen Räumen und beim Zusammentreffen mit anderen Menschen werden diese als besonders wirksam eingeschätzt.

"Dann wäre es doch nur konsequent, für die Dauer dieser fünften Welle eine FFP2-Masken-Pflicht im ÖPNV, auf Veranstaltungen und Konzerten anzuordnen" und nicht nur zu empfehlen, sagte Johna. Es sollte zudem ein Stufenplan für temporäre Schließungen in der Gastronomie erstellt werden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), hingegen hält bereits die aktuellen Beschlüsse zu 2G-plus in der Gastronomie für "inakzeptabel".

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31.05.2023
von Sven Rieken
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