Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig begründet im ZDF-Interview die neuen Corona-Beschlüsse und warum sich die Umsetzung regional unterscheiden kann.
Im ZDF-spezial verteidigt die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, die gestern beschlossenen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Die Kontaktbeschränkungen werden verschärft, der Shutdown verlängert. Das haben Bund und Länder beschlossen. Im ZDF-Interview argumentiert Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, dass dies notwendig sei. Dies zeige sich gerade in Bundesländern wie Sachsen und Thüringen, die sehr hohe Inzidenzzahlen aufweisen. Dort seien die Krankenhäuser voll. Und: "Auch wir erleben hier im Norden, dass die Krankenhäuser stärker belastet werden."
Zwei Wege für Kitas und Schulen
Für Kitas und Schulen gebe es zwei Möglichkeiten, so Schwesig. Länder wie zum Beispiel Sachsen müssten konsequent dicht machen und könnten nur eine Notbetreuung anbieten, weil die Infektionszahlen so hoch seien. Es gebe aber auch den zweiten Weg, den Betrieb einzuschränken.
Dabei habe man die gute Erfahrung gemacht, dass genauso wenige Kinder in den Einrichtungen seien wie bei einer Notbetreuung. Aber Eltern, die noch arbeiten müssten, wie in der Pflege oder dem Ernährungsbereich "wollen wir natürlich nicht das Leben schwer machen, sondern ihnen diese Möglichkeit bieten", so Schwesig. Weil Mecklenburg-Vorpommern das erste Land sei, in dem Prüfungen stattfinden sollten, wolle man auch die Abschlussklassen "coronagerecht in die Schulen zurückholen".
Zu wenig Impfstoff
Dass mit dem Moderna-Impfstoff ein zweiter Impfstoff zugelassen wurde, bewertet Schwesig sehr positiv: "Aber wir müssen nüchtern sagen: Wir werden zum Anfang auch hier nicht viel Impfstoff bekommen."
Die Bundesregierung fordert Schwesig darum auf, die Impfstoffbeschaffung zu verstärken. "Wir sind sehr froh, dass wir so gut vorankommen, mit dem Impfen". Es wäre aber möglich, noch mehr zu impfen, wenn mehr Impfstoff vorhanden wäre.