Der designierte US-Präsident Biden hat ein 100-Tage-Programm im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Amtsinhaber Trump stellte derweil einen Impf-Plan vor - ohne Bidens Team.
Der künftige US-Präsident Joe Biden hat ein 100-Tage-Programm im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie angekündigt. Amtsinhaber Donald Trump stellte derweil einen Impf-Plan der Regierung vor - ohne Vertreter aus Bidens Experten-Team.
Bidens Plan: Impfen, Maske trage, Schulen öffnen
Biden präsentierte den Plan und sein Team an Gesundheitsexperten am Dienstag in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware. Er sagte, die drei zentralen Punkte des 100-Tage-Programms nach seiner Amtsübernahme im Januar seien die Wiedereröffnung der meisten Schulen, die Verabreichung von mindestens 100 Millionen Impfdosen sowie eine Anordnung zum Tragen von Masken in Gebäuden und an Orten, an denen die Bundesregierung das verfügen könne.
Er forderte den Kongress dazu auf, ein seit Monaten geplantes Hilfspaket zu verabschieden und auch danach die notwendigen Mittel für den Plan zur Verfügung zu stellen. Er warnte, andernfalls könnten sich Impfungen für Millionen Amerikaner um Monate verzögern. Biden betonte, er könne nicht versprechen, dass die Pandemie in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit besiegt werde.
Biden präsentierte außerdem seinen Kandidaten für das Amt des Gesundheitsministers, Xavier Becerra. Becerra ist derzeit Justizminister im Bundesstaat Kalifornien. Bidens medizinischer Chefberater soll der renommierte Immunologe Anthony Fauci werden.
Trump: Impf-Vorrang für US-Bürger
Bidens Vorgänger Donald Trump hat unterdessen am Dienstag ein Dekret unterzeichnet, das US-Bürgern Vorrang bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen einräumen soll. Der abgewählte Präsident unterzeichnete den Erlass bei einem "Impf-Gipfel" im Weißen Haus. Damit solle sichergestellt werden, dass US-Bürger "oberste Priorität" hätten, um "amerikanische Impfstoffe zu erhalten", sagte Trump. Für die Veranstaltung waren keine Vertreter von Biden eingeladen. Dabei wird dessen Regierung für einen Großteil der Impfungen verantwortlich sein.
Wie genau Trumps Erlass umgesetzt werden soll, war zunächst unklar. Impfstoffhersteller wie das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Pharma-Partner Pfizer haben bereits Lieferverträge mit anderen Ländern unterzeichnet. Der führende Impfstoff-Regierungsberater Moncef Slaoui hatte am Morgen im Sender ABC gesagt, er wisse nicht, was es mit dem Dekret auf sich habe.