Der Gründer des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, Ugur Sahin, rechnet im Herbst mit einem Ende der Shutdown-Politik. Das Coronavirus werde wohl nicht verschwinden, so Sahin.
Der Gründer des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, Ugur Sahin, rechnet im Herbst mit einem Ende der Shutdown-Politik.
"In vielen Ländern in Europa und in den USA, werden wir wahrscheinlich Ende des Sommers in der Situation sein, nicht mehr in einen Lockdown zu müssen", sagte Sahin der "Welt am Sonntag".
Die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci erhalten das Bundesverdienstkreuz. Im Interview spricht Sahin über die Entwicklung des Corona-Impfstoffs und ihre Motivation.
Sahin: Es wird Mutationen geben
"Es wird natürlich weiterhin lokale Aufbrüche geben, das wird ein Hintergrundrauschen bleiben. Es wird Mutationen geben. Aber diese werden mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Schrecken verbreiten", erwartet der Unternehmer. Das Virus werde aber nicht verschwinden, glaubt Sahin.
Auf die Frage, ob es irgendwann auch Selbstimpfungen gebe, meinte der Unternehmer, das müsse nicht notwendig sein. Wenn man die Hausärzte und das medizinische Personal einbinde, wäre es kein Problem, 80 Millionen Menschen jedes Jahr einmal zu impfen.
Allergische Reaktionen selten
Die Impfung durch medizinisches Personal diene auch der Beobachtung einer möglichen allergischen Reaktion, die - wenn auch selten - auftreten könne.
Der Corona-Impfstoff von Biontech und seines Partners Pfizer war der erste, der in der EU zugelassen war. Inzwischen kamen die Zulassungen der Vakzine von Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson hinzu. Die Auslieferung des Präparats von Johnson & Johnson wird Mitte April erwartet.
Ehepaar Sahin erhält Verdienstkreuz
Am Freitag hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Forscher- und Unternehmerehepaar Özlem Türeci und Ugur Sahin das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.