Wenn der Impfstoff da ist, wer bestimmt die Prioritäten? Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, spricht im ZDF über Gerechtigkeit und Transparenz.
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, unterstreicht im heute journal, dass der Corona-Impfstoff nicht für alle reichen wird, die ihn haben wollen. "Das ist eine echte Knappheit. Und man kann nicht allen das geben, was sie möchten. Man kann sich nur darum bemühen, es so gerecht wie möglich zu machen und es auch gut zu erklären und transparent zu machen, damit die Leute verstehen, warum jetzt wir alle so zurückstehen", sagt Buyx.
Impfstrategie zwischen Ethik und Praxis
Es müsse nicht zwingend gewartet werden, bis alle Risikopatienten komplett durchgeimpft seien, so Buyx weiter. Es könne Impfungen auch parallel aus Gruppen mit anderer Priorität geben.
Buyx hofft auf Gerechtigkeit bei Verteilung des Impfstoffs
Zur grundlegenden Orientierung sagt Buyx: "Also wir haben nicht nur die ethischen Prinzipien, die in Deutschland gelten, angeschaut, sondern tatsächlich auch, was uns die Verfassung sagt."
Darüber hinaus sei über Selbstbestimmung nachgedacht worden, über Solidarität, aber vor allem auch über Gerechtigkeit und grundlegende Gleichheit vor dem Gesetz und die Dringlichkeit und die Schadensvermeidung. Sie hoffe, betonte Buyx, dass das als "wichtige und auch nachvollziehbare Orientierung" gelte.
Das ganze Interview mit Alena Buyx sehen Sie oben im Video.