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Pekings strenge Corona-Politik : Was hinter Chinas Null-Covid-Strategie steckt

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Roboter im Quarantäne-Zentrum, ein Rap-Video und getrennte Familien: China versucht alles, um Covid-Ausbrüche zu verhindern. Nur eine Sache fürchtet das Land mehr als das Virus.

Evelyn Yi hat ihren Mann Adam seit 153 Tagen nicht mehr in den Arm nehmen können. Sie lebt in Shenzhen auf dem Festland, er arbeitet in Hongkong. Seit dem Ausbruch der Pandemie sind die Städte voneinander getrennt. Nur an einem Grenzzaun kann sich das Ehepaar sehen - aus der Ferne.

"Ich würde meine Frau wirklich gerne treffen. Aber ich verstehe auch die Maßnahmen. Wir wollen verhindern, dass das Virus sich weiter ausbreitet", sagt Adam Yi. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung und drei Wochen Quarantäne kann man die Grenze zwischen den Städten passieren.

Maximale Reaktion beim kleinsten Ausbruch

China setzt auf eine Null-Covid-Strategie. Bei jedem kleinsten Virusausbruch wird maximal reagiert. Die Grenzen: so gut wie dicht. Reisen innerhalb des Landes werden erschwert. Das zeigt sich auch in den Bergen von Guilin. Das beliebte Urlaubsziel im Südosten Chinas zieht jährlich Millionen von in- und ausländischen Touristen an. Jetzt kommen nur noch wenige.

Zhu Ming Sus hat als Bambus-Floß-Fahrer sein Geld mit dem Tourismus verdient, jetzt arbeitet er als Handwerker. Auch wenn sich sein Leben seit Corona verändert hat, findet er die strengen Kontrollen gut - wie viele andere Chinesen. "Die USA und Europa haben so viele Infizierte, aber wir dagegen haben nur ganz wenige", sagt Zhu Ming Sus.

China kann niedrige Corona-Zahlen aufweisen

Präsident Xi legt mit der Corona-Politik weite Teile des Landes lahm. Er will beweisen, dass das autoritäre System besser mit dem Virus umgehen kann als Demokratien – allen voran die USA. Die Propaganda-Maschine hat deshalb sogar ein Rap-Video produziert.

Ausschnitt aus Propaganda-Video von China zum Corona-Virus
Ausschnitt aus dem Rap-Propaganda-Video.
Quelle: ZDF

Darin singt China in personifizierter Form einer Krankenschwester: "Ich wusste, was ich machen muss. 5.000 Jahre chinesische Geschichte: In Krisen sind wir vereint". Eine in Schwarz gekleidete Frau, die die USA verkörpern soll, entgegnet: "Ihr nennt es Regeln, ich will nur Freiheit, das ist meine Art."

Zahlenmäßig steht China gut da – zumindest laut staatlichen Angaben. Insgesamt meldete China bisher 112.430 Fälle und 4.849 Tote. Rund 75 Prozent der Chinesen sind nach staatlichen Angaben geimpft – das sind mehr als eine Milliarde Menschen.

Erste Fälle von Omikron registriert

Der neueste Stolz im Kampf gegen die Pandemie: ein gigantisches Quarantäne-Zentrum mit 5.000 Betten in Guangzhou, entstanden in nur drei Monaten. Alle, die vom Ausland in die Region im Süden einreisen, sollen dort drei Wochen in Quarantäne. Ausgestattet ist das Zentrum mit modernster Technik, Roboter servieren dreimal täglich Essen.

Quarantäne-Zentrum in Guangzhou, aufgenommen am 17.09.2021
Das Quarantäne-Zentrum in Guangzhou ist in drei Monaten entstanden.
Quelle: AP

Doch auch die strengen Einreiseregeln und Corona-Maßnahmen konnten nicht verhindern, dass die neue Variante Omikron auch China erreicht. Am Dienstag wurde ein Fall in der Metropole Guangzhou gemeldet. Der erste auf dem chinesischen Festland war am Montag in der nördlichen Hafenstadt Tianjin nachgewiesen worden.  

Es gibt aber eine Sache, die China noch mehr fürchtet als das Coronavirus: unabhängige Journalisten. China will nicht als das Land in Erinnerung bleiben, in dem die weltweite Pandemie ihren Ausgang hatte, sondern wohl als jenes, dass das Virus bändigt. Kaum will man Drohnen-Aufnahmen vom Quarantäne-Zentrum machen, kommt die Polizei und stoppt den Dreh.

Auf der Illustration sind vier Kreise zu sehen. In den einzelnen Kreisen sind jeweils Pesonen rot (steht für infiziert) und blau (steht für immun).

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