Noch liegen die Wintermonate in weiter Ferne, doch schon jetzt hat die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen die 1.000 überschritten.
Die Zahl der bundesweit auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten ist erstmals wieder über 1.000 gestiegen. Im Divi-Register-Tagesreport vom Sonntag wurden 1.008 Covid-19-Patienten auf Intensivstation gemeldet, 485 davon mussten beatmet werden.
Inzwischen sind längst nicht mehr vor allem Senioren betroffen: Knapp jeder zehnte Covid-19-Intensivpatient ist demnach 30 bis 39 Jahre alt, knapp jeder fünfte 40 bis 49 Jahre. Die 50- bis 59-Jährigen stellen gut ein Viertel der Patienten, die 60- bis 69-Jährigen gut ein Fünftel. Zumeist sind von schweren Verläufen und Todesfällen Ungeimpfte betroffen.
Im Juni lag der Wert zuletzt über 1.000
Zuletzt war ein Wert von über 1.000 im Tagesreport vom 18. Juni erfasst worden (1.011). Der Tiefstand vor dem Aufflammen der vierten Welle hatte bei 354 im Report vom 22. Juli gelegen, seither nimmt die Belegung wieder zu.
Am 29. August vergangenen Jahres hatte die Zahl bei gerade einmal 241 gelegen (134 beatmet), erst zu Ende Oktober hin war sie im Zuge der zweiten Welle auf über 1.000 gestiegen.
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Viele Intensivpatienten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland
Besonders hoch ist der Anteil der Covid-19-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten derzeit in Nordrhein-Westfalen (6,4 Prozent) und dem Saarland (5,3 Prozent). Selbst wenn die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in den kommenden Tagen nicht weiter steigen oder sogar sinken sollte, würde die Zahl der auf Intensivstation behandelten Covid-19-Patienten zunächst weiter zunehmen.
Die Infektions-Inzidenz spiegelt sich stets verzögert bei der Klinikbelegung wieder, weil zwischen Infektion und Einweisung meist etwa 10 Tage vergehen.
Bundesländer: Große Unterschiede beim Infektionsgeschehen
Der Höchstwert bei der Zahl der erfassten Covid-19-Patienten auf Intensivstation hatte bei gut 5.700 Anfang Januar im Zuge der zweiten Corona-Welle in Deutschland gelegen. Rund 5.000 Fälle bundesweit gelten nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) als Belastungsgrenze für die Kliniken, wobei dann bereits planbare Operationen verschoben würden.
Allerdings zeigen sich derzeit sehr große Unterschiede beim Infektionsgeschehen in den einzelnen Bundesländern und Regionen. Entscheidend für Corona-Maßnahmen wird daher der regionale Blick auf Kennwerte des Infektionsgeschehens und der Klinikauslastung sein.
7-Tage-Inzidenz steigt seit Wochen
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt seit Wochen an, in den letzten Tagen allerdings nicht mehr ganz so stark wie zuvor zeitweise. Nach Angaben des RKI vom Sonntag lag sie bei 74,1 - am Vortag hatte der Wert 72,1 betragen, vor einer Woche 54,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8.416 Corona-Neuinfektionen und 12 Todesfälle.
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