Die Corona-Fallzahlen werden durch den harten Shutdown runtergehen. Im ZDF-Morgenmagazin erklärt RKI-Experte Dirk Brockmann wie und warum das so ist.
Ein zweiter Shutdown sei richtig, "weil diese Maßnahmen dazu führen werden, Kontakte zu verringen und so die Fallzahlen zu senken“, so Prof. Dirk Brockmann, Digitaler Epidemiologe am Robert Koch-Institut über die neuen Corona-Regeln.
Der Physiker und Spezialist für computergestützte Epidemiologie, Dirk Brockmann, ist von der Wirksamkeit des neuerlichen harten Shutdowns überzeugt, um die Zahl der Neuinfektionen deutlich zu reduzieren. Denn trotz des "weichen" Shutdown von Anfang November bleiben die Infektionszahlen auf einem hohen Niveau und stiegen zuletzt sogar wieder leicht an, so der Experte vom Robert-Koch-Institut.
Kontakte werden substanziell verringert
Ein harter Shutdown führe dazu, "dass die Kontakte sich noch einmal substanziell verringern und dann die Corona-Fallzahlen auch schnell wieder in den Keller gehen", sagte er am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Dies sei nötig, um die Kontaktnachverfolgung wieder möglich zu machen.
Der Physiker der Berliner Humboldt-Universität erstellt Modellrechnungen, wie Pandemien sich entwickeln. Der weiche Shutdown habe demnach dabei geholfen, aus dem exponentiellen Wachstum herauszukommen. 40 Prozent der Kontakte seien dadurch reduziert worden.
Im Frühjahr seien es hingegen 60 Prozent gewesen. Als Antwort auf die zweite Welle forderte Brockmann deshalb, mehr zu tun.
Cluster "wie Inseln, zwischen denen keiner mehr reist"
Dies zeige auch der Blick auf andere Länder, in denen die zweiten Wellen in den Griff bekommen worden seien.
Kontakte würden zwar auch im harten Shutdown stattfinden, auch im Privaten auf engem Raum, wo Ansteckungsrisiken höher sind. Aber einzelne Cluster seien dem Physiker zufolge nicht mehr untereinander verbunden - "wie Inseln, zwischen denen keiner mehr reist." Ein "diffusives" Ausbreitungsgeschehen könne so nicht mehr stattfinden.