Die Corona-Krise trifft Ärmere besonders schwer: Die Entwicklungsagentur UNDP wirbt daher für ein Grundeinkommen - für 2,7 Milliarden Menschen.
Die UN-Entwicklungsagentur UNDP wirbt angesichts der Corona-Krise für ein zeitlich begrenztes Grundeinkommen für knapp drei Milliarden Menschen weltweit. Mit dem Grundeinkommen könnten Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, während der Pandemie Zuhause bleiben; dies könne die Ausbreitung des Coronavirus bremsen, teilte UNDP am Donnerstag mit.
Was die Idee konkret bedeuten würde:
- Anzahl: Grundeinkommen für 2,7 Milliarden Menschen
- Herkunft: 132 Entwicklungsstaaten
- Kosten: mindestens 199 Milliarden Dollar
Das Grundeinkommen soll Menschen erreichen, die ihren Unterhalt oft in der informellen Wirtschaft verdienen und es sich trotz der Gesundheitsrisiken der Corona-Pandemie nicht leisten können, zu Hause zu bleiben. Weltweit haben sich mehr als 15 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert.
Mehr als 15 Millionen bestätigte Corona-Infektionen weltweit. Wie haben sich die die Infektionszahlen entwickelt? Ein Überblick.
Die Idee schien noch vor wenigen Monaten unmöglich zu sein: Nun habe sich die Einführung eines vorübergehenden Grundeinkommens für die ärmsten Menschen der Welt als eine Option herausgestellt, so UNDP-Chef Achim Steiner.
Grundeinkommen über erlassene Schulden finanzieren
Die Maßnahmen wären der Entwicklungsagentur zufolge dringend notwendig und durchführbar. So könnte das Geld von der Schuldenrückzahlung der Entwicklungs- und Schwellenländer umgeleitet werden.
"Ein vom UN-Generalsekretär geforderter umfassender Schuldenstillstand für alle Entwicklungsländer würde es den Ländern ermöglichen, diese Mittel vorübergehend in Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Krise umzuwandeln", meint die UNDP.