500.000 Arbeitslose mehr, Millionen Menschen in Kurzarbeit. Nach einem Jahr Corona zieht Arbeitsminister Hubertus Heil heute Bilanz.
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"Die Corona-Pandemie ist nicht nur weltweit die größte Gesundheitskrise unserer Generation, sondern auch die tiefste Wirtschaftskrise unserer Generation", sagte Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD). Nach einem Jahr Corona zog Heil bei einer Pressekonferenz am Freitag in Berlin Bilanz.
"Diese Krise wird überwunden werden, aber die großen Herausforderungen dieses Jahrzehnts auch für Wirtschaft und Arbeitswelt bleiben zu bewältigen".
Ein Jahr Corona: 500.000 Arbeitslose mehr
Es gebe aktuell rund 500.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Trotz der schweren Krise sei es gelungen, die Arbeitslosigkeit unter der drei Millionen-Marke zu halten. Im Februar stand sie bei 2,9 Millionen.
Die Arbeitslosenquote lag in den vergangenen beiden Wintermonaten in Deutschland bei 6,3 Prozent.
Kurzarbeitergeld wichtigstes Instrument
Das wichtigste Instrument im Kampf um Arbeitsplätze sei das Kurzarbeitergeld, erläuterte Heil. Kurzarbeit sichere Arbeitsplätze, Einkommen für Beschäftigte und die Existenz für Unternehmen.
"Die Zahlen sind gigantisch", sagt Heil über die in Kurzarbeit beschäftigten Menschen. Die Höchstmarke wurde im April 2020 mit rund sechs Millionen Menschen erreicht.
Das seien beinahe 20 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Seitdem sei die Zahl gesunken, mit etwa 2,1 Millionen Kurzarbeitenden im Dezember, und sei aktuell wieder im Steigen.
Vereinfachter Zugang zu Kurzarbeitergeld verlängert
Vor dem Hintergrund der pandemischen Lage wolle Minister Heil den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni verlängern. Dieser würde im März auslaufen. Eine entsprechende Verordnung solle noch im März im Kabinett auf den Weg gebracht werden.
Nach Angaben des Arbeitsministers wurden für Kurzarbeit im vergangenen Jahr 22 Milliarden Euro ausgegeben. Das sei sehr teuer, aber Massenarbeitslosigkeit sei um ein Vielfaches teurer, so Heil.