Der Wirtschaftsweise Lars Feld fordert, Bund und Länder sollten sich Kosten für Corona-Hilfen teilen. Der Gaststättenverband mahnt im Streit um die Kostenteilung Vernunft an.
Im Streit um die Kostenverteilung der Corona-Hilfen in Milliardenhöhe fordert der Chef der "Wirtschaftsweisen", Lars Feld, eine stärkere Einbeziehung der Länder. "Bund und Länder sollten sich diese Belastungen hälftig teilen", sagte Feld den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Eine Finanzierung über höhere Steuern lehnte der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab.
Lars Feld: Hilfen lieber an Fixkosten ausrichten
Zugleich forderte er eine Reduzierung der Hilfen. "Sie sollten nicht in Höhe von 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats erstatten, sondern an den Fixkosten pauschalierend ausgerichtet sein."
Auch die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, rief Bund und Länder im Streit um die Kostenverteilung dazu auf, sich zusammenzureißen. Sie sagte der Funke-Mediengruppe:
Im November und Dezember unterstützt der Bund Unternehmen, die von den Schließungen und Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen sind, mit Zuschüssen von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat.
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Bund zahlt offenbar zu hohe Corona-Hilfen
Geschlossene Betriebe verdienen laut Ökonomen gut an den Corona-Hilfen. Manche würden mehr bekommen als wenn sie geöffnet hätten.
IW: Zehn Milliarden Euro zu viel veranschlagt
Insgesamt sind dafür derzeit rund 30 Milliarden Euro veranschlagt. Vor allem die Gastronomie kommt dafür in Frage. Eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hatte die Debatte um die Höhe der Hilfen angeheizt.
Laut IW fallen die Hilfen um zehn Milliarden Euro höher aus als notwendig. Führende Ökonomen, darunter die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm, hatten die Höhe hingegen als gerechtfertigt bezeichnet.