Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek verteidigt den Wegfall der Testpflicht für Geboosterte und spricht über den Impfstoffmangel in Deutschland.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Klaus Holetschek (CSU) ...
… zum Wegfall der Testpflicht für Geboosterte
"Wir haben abgewogen, wir hatten eine wissenschaftliche Empfehlung, auch des Bundesgesundheitsministers, und die ist verantwortbar und vertretbar. Natürlich müssen wir Omikron im Auge behalten. Es ist eine Herausforderung und Unbekannte und mir war auch wichtig, dass wir bei Altenheimen, Pflegeheimen und im Krankenhaus diese Testpflicht beibehalten."
"Es ist ein zusätzlicher Impfanreiz, sich boostern zu lassen. Es schont auch die Testkapazitäten." Zudem spiele die Frage der Validität der Schnelltests bei dreifach Geimpften eine wichtige Rolle.
… zur Frage, wie gravierend der Impfstoffmangel ist
"Der Bundesgesundheitsminister hat Inventur gemacht und hat uns heute berichtet, dass wir noch mehr Impfstoff brauchen. Das will ich noch einmal unterstreichen. Wir haben ihn da auch ausdrücklich ermutigt, alle Schritte zu gehen, auch in direkten Gesprächen mit Impfstoffherstellern mehr Impfstoff zu besorgen, auch angepassten an die Mutation, weil wir ja eben das Boostern tatsächlich im Mittelpunkt haben."
… zur Frage, ob die Impfpflicht angesichts des Impfstoffmangels überhaupt noch kommen kann
"Ich denke schon. Die Impfpflicht ist wichtig und die Diskussion dazu muss jetzt geführt werden. Und auch eine Entscheidung muss herbeigeführt werden. Und ich bin optimistisch, dass es uns gemeinsam gelingt, auch weiteren Impfstoff zu organisieren. Ich glaube, man muss jetzt auch einfach die direkten Wege nochmal gehen. Das hat Herr Professor Lauterbach versichert, und wir unterstützen ihn von den Ländern aus sehr dabei."
… zu Omikron
"Omikron muss man genau beobachten. Deswegen begrüße ich sehr, dass der Expertenrat, der neu eingerichtet worden ist von der Bundesregierung, jetzt zeitnah auch uns mehr Daten zur Verfügung stellt. Wir wissen, dass Omikron hochinfektiös ist. Wir wissen noch ein bisschen wenig über Krankheitsverläufe und andere Parameter. Das brauchen wir aber dringend, um tatsächlich eine gute Beurteilung der Lage auch zu haben."
- Wie sich Omikron entwickeln könnte
Laut Experten dürfte Omikron Delta bald als dominante Corona-Variante ablösen. Was könnte das bedeuten? Vier Szenarien.