Das Vordrängeln beim Impfen führe zu Frust in der Bevölkerung, kritisiert die Stiftung Patientenschutz. Sie fordert Strafen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert, das Vordrängeln bei Corona-Impfungen zu sanktionieren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe es versäumt, in seiner Verordnung eine Aussage zu Verstößen zu treffen, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch im Deutschlandfunk.
Corona-Pandemie: starke Kritik an Impfdränglern
In Sachsen-Anhalt gebe es Über-80-Jährige in Pflegeheimen, die noch auf einen Impftermin warten, während ein Oberbürgermeister schon mal drankomme.
Die Folge dieser Verstöße seien das Gefühl von Ungerechtigkeit und Frust in der Bevölkerung.
Die Argumentation, dass Menschen vorzeitig geimpft werden, um vor Ort überzähligen Impfstoff nicht verfallen zu lassen, lässt Brysch nicht gelten. Es sei Unvermögen, wenn nicht mittels Wartelisten und Pool-Lösungen sichergestellt wird, dass der Impfstoff zunächst nur an die priorisierten Menschen verimpft wird.
Patientenschützer: Mehr Schutz für Hochrisikogruppen
Die hohen Todeszahlen zeigten, dass der Schutz von Hochrisikogruppen bislang nicht gelungen sei, fügte Brysch hinzu. Mit Blick auf die Altenpflegeheime seien dringend Nachbesserungen erforderlich.
So müsse es etwa ein tägliches Monitoring geben, um das Infektionsgeschehen besser nachverfolgen zu können. Zudem seien mehr Tests und schnellere Impfungen erforderlich, damit auch Hochbetagte mit dem Virus leben könnten.
- Die große logistische Herausforderung
Über 12 Milliarden Impfdosen werden weltweit benötigt. Bis der Impfstoff bei den Menschen ankommt, sind etliche logistische Hürden zu nehmen. Die wichtigsten Schritte im Überblick.