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Arzt berichtet aus Sachsen : Lange Impf-Schlangen: Nerven liegen blank

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Proteste gegen Corona-Impfaktionen nehmen zu - meist von Gegnern. Inzwischen werden auch Impfwillige aggressiv. Im sächsischen Ort Niesky musste die Polizei einschreiten.

"Die Extreme in dieser Pandemie sind kaum noch auszuhalten", sagt Hans-Christian Gottschalk - der Arzt war am Freitag mit einem mobilen Impfteam in der sächsischen Kleinstadt Niesky bei Görlitz im Einsatz. Der Ansturm der Impfwilligen sei schon seit Tagen kaum noch zu bewältigen, die Teams seien täglich drei, vier Stunden länger beim Impfen.

Er habe am Freitag "zum zweiten Mal unter Polizeischutz" gegen Corona impfen müssen, sagt Gottschalk. Das erste Mal waren es Impfgegner, die ihn bedrohten und riefen, er gehöre vor ein Kriegsgericht und würde noch seiner gerechten Strafe zugeführt. Man werde ihn schon finden. Das war am 20. September bei einer Impfaktion für Jugendliche in Görlitz.

Geimpft oder nicht? Kleine Frage - große Sprengkraft. Nach der Görlitzer Impfaktion ging es dann ganz anders weiter für Dr. Gottschalk.

Beitragslänge:
29 min
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Aggression bei Impfwilligen

Diesmal sei die Aggression aber von Impfwilligen ausgegangen:

Eine aufgebrachte, höchst aggressive Menschenmenge wollte uns daran hindern, den ungeheuren Ansturm rechtzeitig zu begrenzen und auf den Termin am nächsten Tag zu verweisen.
Hans-Christian Gottschalk, Impf-Arzt

Es sei zu zahlreichen Bedrohungen und Beleidigungen gekommen; die Polizei musste einschreiten. Eine Mitarbeiterin des Impfteams habe einen körperlichen und psychischen Zusammenbruch erlitten, andere Mitglieder des Impfteams hätten angekündigt, unter diesen Bedingungen nicht mehr für Impfaktionen zur Verfügung zu stehen.

Dr. Hans-Christian Gottschalk
Kann den Ansturm von Impfwilligen kaum noch bewältigen: Dr. Hans-Christian Gottschalk
Quelle: ZDF/Nikolai Schmidt

Mehr als vier Stunden Schlange stehen

Bei der Impfaktion am Freitag wurden hauptsächlich Booster-Impfungen verabreicht. Dabei kam es zu Wartezeiten von mehr als vier Stunden, bei Regen und Kälte. "Das sind unwürdige Bedingungen für die vielen, zum Teil sehr alten impfwilligen Menschen", sagt der Leiter des Impfteams.

Ein Mann bekommt seine Auffrischungsimpfung.

Impfzentren, Busse, Kliniken - So bedienen die Länder den Impfbedarf 

Fast täglich steigen die Corona-Zahlen: Vielerorts steigt die Nachfrage nach Booster-Impfungen. Doch wie den Bedarf bedienen? Nur wenige Länder fahren die Impfzentren wieder hoch.

Die Schuld an der Situation sieht der Arzt bei den politisch Verantwortlichen.

Eine Situation, auf die man hätte vorbereitet sein müssen, wurde ganz schlecht organisiert.
Hans-Christian Gottschalk, Impf-Arzt

Impfzentren seien geschlossen worden, obwohl die sächsische Impfkommission davor gewarnt habe. Nun seien die Impfteams schlicht überfordert, weil sie zusätzlich zu den Erst- und Zweitimpfungen auch alle Booster-Impfungen durchführen müssten, so Gottschalk. Und der Andrang sei riesig. "So kann unsere große, gemeinsame Anstrengung, der Pandemie die Stirn zu bieten, nicht gelingen."

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