Mehrere Politiker haben Drohschreiben mit Fleischstücken wegen der geplanten Impfpflicht erhalten. In Berlin wurden dazu nun mehrere Verfahren eingeleitet, teilte die Polizei mit.
Mehrere ranghohe Politiker, Medien und Institutionen in Deutschland haben Drohschreiben mit beigelegten Fleischstücken wegen der geplanten Impfpflicht erhalten. In Berlin wurde am Mittwoch rund ein Dutzend Verfahren wegen der Sendungen eingeleitet, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm Ermittlungen wegen der Störung des öffentlichen Friedens und der Androhung von Straftaten auf.
Laboranalyse: Beigefügtes Fleisch gefahrlos
Laut Polizeiangaben waren den Drohbriefen vermeintlich kontaminierte Fleischstücke in Alufolie beigelegt. Laboranalysen beim Landeskriminalamt hätten jedoch ergeben, dass von dem Fleisch keine Gefahr ausgegangen sei.
Um welche Art von Fleisch es sich handelte und wer der Absender der Schreiben sein könnte, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht sagen.
Zuerst hatten das ARD-Hauptstadtstudio und das ARD-Politikmagazin "Kontraste" über die Drohschreiben berichtet. Demnach waren die Fleischstücke mit dem Hinweis versehen, dass sie "mit ausstrahlenden Covid-19-Viren und mit Zyklon B durchseucht" seien.
"Blutig und unappetitlich"
Der Widerstand gegen die Corona-Impfung und die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus werde "blutig und unappetitlich", habe es weiter geheißen.
An wen die Drohschreiben im einzelnen adressiert gewesen seien, gab die Berliner Polizei nicht bekannt. Dem RBB zufolge hat auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller einen solchen Brief erhalten. Auch zu möglichen Hinweisen auf den Absender machte die Polizei keine Angaben.
- Impfgegner-Szene hat sich "radikalisiert"
Querdenker, Impfgegner und Corona-Leugner werden immer radikaler. Die Sozialpsychologin Pia Lamberty fürchtet bei einer Impfpflicht, dass Proteste noch mehr in Gewalt umschlagen.