In der EU könnte bald ein vierter Covid-Impfstoff zugelassen werden. Der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA liegt ein entsprechender Antrag vom Hersteller Johnson & Johnson vor.
Jetzt hat auch der US-Hersteller Johnson & Johnson die europäische Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragt. Das teilte die EU-Arzneimittelbehörde EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Demnach ging bei ihr ein Antrag auf "bedingte Zulassung" ein. Die Behörde will das Vakzin bis Mitte März begutachten.
Voraussetzung sei, dass die Daten der Firma zur Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität des Impfstoffs umfassend und robust seien. Eine so kurze Prüfung sei nur möglich, weil die EMA bereits einige Daten im sogenannten Rolling-Review-Verfahren vorab begutachtet habe.
Entscheidung über Zulassung bis März möglich
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Schritt des Herstellers. Die EU-Kommission werde eine Zulassung gewähren, sobald die EMA eine positive wissenschaftliche Bewertung abgegeben habe, erklärte von der Leyen. Das könne bereits im März der Fall sein.
Das Vakzin AD26.COV2.S von Johnson & Johnson wäre im Falle einer positiven Bewertung durch die EMA dann der vierte Corona-Impfstoff mit einer bedingten Marktzulassung für die Europäische Union. Genutzt werden können derzeit bereits die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca.
Impfstoff von Johnson & Johnson: Nur eine Injektion nötig
Johnson & Johnson hatte vor knapp zwei Wochen bereits einen Antrag auf Notfallzulassung seines Impfstoffs in den USA gestellt. Wird das Vakzin in der EU zugelassen, könnte das die Impfkampagne nach Angaben von Experten deutlich vereinfachen: Im Gegensatz zu den anderen Impfstoffen ist bei Johnson & Johnson nämlich nur eine Injektion nötig.
Die Europäische Kommission hatte bereits 200 Millionen Dosen des Wirkstoffes von Johnson & Johnson bestellt - mit einer Option für 200 Millionen weitere. Demnach könnten bei einer Zulassung rund 100 Millionen Dosen bis Juni geliefert werden.
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